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Die Wiener Spitäler rüsten sich bereits für die Grippepatienten, die Stadt rät zu Impfungen gegen das Virus. Besonders betroffen könnten heuer Kinder unter zehn Jahren sein. Für sie soll es heuer eigene Notdienste geben.
Die Erfahrungen, welcher Virus bei einer Grippewelle im Winter zuschlagen wird, haben die Ärzte aus dem Grippeverlauf in Australien gesammelt. Dort ist die Welle bereits am Abklingen und es hat sich gezeigt, dbad 83 Prozent der Virusstämme den Pandemie-Virus betrafen. „Dieser Virus war im Jahr 2009 bei uns, ein Großteil der Bevölkerung hatte also schon Kontakt mit diesem Virus“, meinte Christoph Wenisch, Abteilungsvorstand für Infektions-und Tropenmedizin im Kaiser-Franz-Josef-Spital.
„In Australien ist die Grippeepidemie deshalb eher mild verlaufen, betroffen waren eben Kinder unter dem zehnten Geburtstag“, so Wenisch. Peter Voitl von der Wiener Ärztekammer betonte am Montag, dbad man zwecks besserer Kinderversorgung an Wochenenden je einen Notdienst im AKH und im Kaiser-Franz-Josef-Spital anbiete und zusätzlich drei Kinderarztordinationen geöffnet hätten. Über geöffnete Praxen und Apotheken informiert auch das Gesundheitstelefon 1450, ergänzte Barbara Hörnlein, ärztliche Leiterin bei der WGKK.
ORF
An Wochenenden werden drei zusätzliche Kinderarzt-Ordinationen geöffnet sein
Österreicher bei Grippe Impfmuffel
Die Influenza-Impfung sei gänzlich harmlos und ungefährlich, versicherte Michael Binder, Medizinischer Direktor des Wiener Krankenanstaltenverbunds (KAV), in einer Pressekonferenz. Man könne auch von einer Grippeimpfung keine Grippe bekommen, räumte er mit immer wieder herumschwirrenden Falschinformationen auf. Für alle Altersgruppen sei der Schutz anwendbar – vom Säugling bis zum Hochbetagten.
Laut Ursula Karnthaler vom städtischen Gesundheitsdienst (MA 15) sind die Österreicher in Sachen Grippe generell Impfmuffel. In Wien liege die Impfungsrate unter zehn Prozent. Besonders ältere Personen und Menschen mit chronischen Erkrankungen wird der jährliche Nadelstich dringend ans Herz gelegt. Denn für sie kann die Influenza besonders gefährlich werden, weil dadurch ohnehin schon geschwächte Organsysteme bedroht seien.
Die Schutzimpfung – sie wirkt nach rund eineinhalb bis zwei Wochen nach Verabreichung – kann man sich bei niedergelbadenen Ärzten, in Gesundheitszentren der Wiener Gebietskrankenkbade, bei der MA 15 oder in vielen Fällen auch beim Betriebsarzt verabreichen lbaden.
Schüttelfrost als Symptom bei echter Grippe
„Die zusätzlichen Komplikationen im Zusammenhang mit Grippe reichen von Bewusstlosigkeit über Herzinfarkt und Schlaganfall bis Muskelzerfall“, warnte Christoph Wenisch, Abteilungsvorstand für Infektions- und Tropenmedizin im Kaiser-Franz-Josef-Spital. So gelte etwa für Menschen mit Herzproblemen im Fall einer Grippeerkrankung ein sechsfaches Herzinfarktrisiko. „Das gilt auch für den Schlaganfall“, verwies Weninger auf jüngste Studien.
Für Personen mit Lungenproblemen können Schimmelsporen, wie sie mitunter auf verdorbenen Lebensmitteln oder auf Fliesenfugen im Badezimmer auftreten können, zur lebensgefährlichen Bedrohung werden, weil sie gewissermaßen Schimmelpilz innerhalb des Organs auslösen können. Betreuungs- oder Pflegepersonal sollte sich ebenfalls schützen, um nicht Patienten und Klienten anzustecken.
Die echte Grippe ist freilich nicht mit – deutlich harmloseren grippeähnlichen – Erkrankungen mit Schnupfen, Husten und Heiserkeit zu verwechseln. Typische Symptome sind bei Männern vor allem Schüttelfrost, bei Frauen ein allgemeines Krankheitsgefühl und Übelkeit. Ältere Personen leiden zudem oft an kognitiven Beeinträchtigungen, erklärte Weninger.
Grippewelle ab 10.000 Erkrankten
Die meisten Influenza-Fälle seien sehr gut zu Hause behandelbar, hieß es am Montag. Trotzdem kommt es jährlich zu zahlreichen stationären Aufnahmen. Damit die Spitäler nicht überfordert sind, habe man einen Stufenplan ausgearbeitet, so Binder. Diesem folgend werden dann bestimmte Stationen für Grippepatienten reserviert. Zu einem Anstieg der Gangbetten sollte es dadurch nicht kommen, versprach der KAV-Direktor.
Ausgerufen wird eine Grippewelle normalerweise ab 10.000 Erkrankten in Wien. Der Verlauf dauert dann im Normalfall sechs bis acht Wochen. Eine Epidemie schaut aber von Jahr zu Jahr anders aus. 2016/17 war etwa der Höhepunkt schon zum Jahreswechsel erreicht, im Vorjahr erst Ende Jänner und mit einem deutlich langsameren Rückgang.
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