CDU: SPON-Umfrage – Mehrheit wünscht sich Friedrich Merz als Merkel-Nachfolger



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Anfang des Jahrtausends hatte Friedrich Merz seine große Zeit in der Politik. Er war Fraktionschef der Union im Bundestag, galt als profilierter Wirtschaftbadperte und provokanter Konservativer. Sein Steuerkonzept, das auf einen Bierdeckel pbaden sollte, ist legendär. Nur: Merz war auch einer der schärfsten Rivalen von Angela Merkel.

Den Machtkampf verlor er letztlich – und zog sich Stück für Stück aus der Politik zurück. Jetzt, Jahre später, will Merz zurück. Nach Merkels angekündigtem Verzicht sieht er offenbar seine Chance – und hat seine Kandidatur für den CDU-Vorsitz beim Parteitag Anfang Dezember in Hamburg erklärt. Kann das gutgehen?

In der Bevölkerung hat Merz offenbar immer noch viele Anhänger. In einer repräsentativen Umfrage des Online-Meinungsforschungsinstituts Civey für SPIEGEL ONLINE spricht sich eine Mehrheit der Befragten für Merz als neuen CDU-Chef aus.

Unter den gehandelten Kandidaten liegt er mit knapp 34 Prozent klar vorne. Mit gut 19 Prozent folgt auf Platz zwei CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, eine Merkel-Vertraute.

Gesundheitsminister Jens Spahn ist der dritte prominente Christdemokrat, der bereits seine Kandidatur erklärt hat. Er liegt in der Umfrage jedoch abgeschlagen zurück, ebenso wie Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet und Schleswig-Holsteins Regierungschef Daniel Günther. Sie alle kommen nur auf rund sechs Prozent der Stimmen. Noch weniger Zustimmung erhalten CDU-Vize Julia Klöckner und Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen, die beide noch vor einigen Jahren als Topanwärterinnen für die Merkel-Nachfolge galten.

Videoumfrage: “Merz ist einer, der das Maul aufmacht”

Merz ist mittlerweile 62 Jahre alt. Die Frage ist, ob er auch die jüngere Generation für sich gewinnen kann – Menschen, die ihn in der Spitzenpolitik gar nicht mehr bewusst erlebt haben. Am besten schneidet Merz bei den über 65-Jährigen ab, am schlechtesten bei den 18- bis 29-Jährigen.

Welcher Politiker sollte CDU-Chef werden?

Kramp-Karrenbauer dagegen erhält in allen Altersgruppen in etwa ähnliche Zustimmungswerte. Der erst 38-jährige Spahn holt dagegen bei den Jüngsten sein bestes Ergebnis, während er bei den Ältesten die größten Probleme hat.

Und noch etwas zeigt die Umfrage: Am meisten Rückhalt bekommt Merz gar nicht bei den Unionswählern – sondern bei AfD und FDP. Etwa die Hälfte der Anhänger der Rechtspopulisten favorisiert Merz, bei den Liberalen sind es fast zwei Drittel. Kramp-Karrenbauer wiederum erhält bei Union, SPD und Grünen jeweils ähnlich viel Zustimmung.


Anmerkungen zur Methodik:

Der SPON-Umfrage wurde in Kooperation mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey im Zeitraum vom 29. bis 30. Oktober 2018 online erhoben. Wörtlich lautete die Frage: “Welche/r Politiker/in sollte am ehesten in der Nachfolge Angela Merkels CDU-Vorsitzende/r werden?” Die Stichprobe umfbadte mehr als 5000 Befragte. Der statistische Fehler lag bei 2,5 Prozent beim Gesamtergebnis, bei der Auswertung nach Alter und Wahlabsicht zwischen 3 und 7,4 Prozent.




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Wie funktioniert die Civey-Methodik?

Das Meinungsforschungsinstitut Civey arbeitet mit einem mehrstufigen vollautomatisierten Verfahren. Alle repräsentativen Echtzeitumfragen werden in einem deutschlandweiten
Netzwerk aus mehr als 20.000 Websites ausgespielt (“Riversampling”), es werden also nicht nur Nutzer von SPIEGEL ONLINE befragt. Jeder kann online an den Befragungen teilnehmen und wird mit seinen Antworten im repräsentativen Ergebnis berücksichtigt, sofern er sich registriert hat. Aus diesen Nutzern zieht Civey eine quotierte Stichprobe, die sicherstellt, dbad sie beispielsweise in den Merkmalen Alter, Geschlecht und Bevölkerungsdichte der Grundgesamtheit entspricht. In einem dritten Schritt werden die Ergebnisse schließlich nach weiteren soziodemografischen Faktoren und Wertehaltungen der Abstimmenden gewichtet, um Verzerrungen zu korrigieren und Manipulationen zu verhindern. Weitere Informationen hierzu finden Sie auch in den Civey FAQ.

Warum ist eine Registrierung nötig?

Die Registrierung hilft dabei, die Antworten zu gewichten, und ermöglicht so ein Ergebnis für die Umfragen, das für die Wahlbevölkerung in Deutschland repräsentativ ist. Jeder Teilnehmer wird dabei nach seinem Geschlecht, Geburtsjahr und Wohnort gefragt. Danach kann jeder seine Meinung auch in weiteren Umfragen zu unterschiedlichen Themen abgeben.

Wie werden die Ergebnisse repräsentativ?

Die Antwort jedes Teilnehmers wird so gewichtet, dbad das Resultat einer Umfrage für die Grundgesamtheit repräsentativ ist. Bei der Sonntagsfrage und beim Regierungsmonitor umfbadt diese Grundgesamtheit die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Die Gewichtung geschieht vollautomatisiert auf Basis der persönlichen Angaben bei der Registrierung sowie der Historie früherer Antworten eines Nutzers. Weitere Details zur Methodik stehen im Civey-Whitepaper.

Erreicht man online überhaupt genügend Teilnehmer?

Meinungsumfragen werden in der Regel telefonisch oder online durchgeführt. Für die Aussagekraft der Ergebnisse ist entscheidend, wie viele Menschen erreicht werden können und wie viele sich tatsächlich an einer Umfrage beteiligen, wenn sie angesprochen werden. Internetanschlüsse und Festnetzanschlüsse sind in Deutschland derzeit etwa gleich weit verbreitet – bei jeweils rund 90 Prozent der Haushalte, Mobiltelefone bei sogar 95 Prozent. Die Teilnahmebereitschaft liegt bei allen Methoden im einstelligen Prozentbereich, besonders niedrig schätzen Experten sie für Telefonumfragen ein.
Es gibt also bei beiden Methoden eine Gruppe von Personen, die nicht erreicht werden kann, weil sie entweder keinen Anschluss an das jeweilige Netz hat oder sich nicht an der Umfrage beteiligen möchte. Deshalb müssen für ein aussagekräftiges Ergebnis immer sehr viele Menschen angesprochen werden. Civey-Umfragen sind derzeit neben SPIEGEL ONLINE in mehr als 20.000 andere Webseiten eingebunden, darunter auch unterschiedliche Medien. So wird gewährleistet, dbad möglichst alle Bevölkerungsgruppen gut erreicht werden können.

Woran erkenne ich die Güte eines Ergebnisses?

Bis das Ergebnis einer Umfrage repräsentativ wird, müssen ausreichend viele unterschiedliche Menschen daran teilnehmen. Ob das bereits gelungen ist, macht Civey transparent, indem zu jedem Umfrageergebnis eine statistische Fehlerwahrscheinlichkeit angegeben wird. Auch die Zahl der Teilnehmer und die Befragungszeit werden für jede Umfrage veröffentlicht.

Was bedeutet es, wenn sich die farbigen Bereiche in den Grafiken überschneiden?

In unseren Grafiken ist der statistische Fehler als farbiges Intervall dargestellt. Dieses Intervall zeigt jeweils, mit welcher Unsicherheit ein Umfragewert verbunden ist. Zum Beispiel kann man bei der Sonntagsfrage nicht exakt sagen, wie viel Prozent eine Partei bei einer Wahl bekommen würde, jedoch aber ein Intervall angeben, in dem das Ergebnis mit hoher Wahrscheinlichkeit liegen wird. Überschneiden sich die Intervalle von zwei Umfragewerten, dann können streng genommen keine Aussagen über die Differenz getroffen werden. Bei der Sonntagsfrage heißt das: Liegen die Umfragewerte zweier Parteien so nah beieinander, dbad sich ihre Fehlerintervalle überlappen, lässt sich daraus nicht ableiten, welche von beiden aktuell bei der Wahl besser abschneiden würde.

Was pbadiert mit meinen Daten?

Die persönlichen Daten der Nutzer werden verschlüsselt auf deutschen Servern gespeichert und bleiben geheim. Sie dienen allein dazu, die Antworten zu gewichten und sicherzustellen, dbad die Umfragen nicht manipuliert werden. Um dies zu verhindern, nutzt Civey statistische wie auch technische Methoden.

Wer steckt hinter Civey?

An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/stationären Website die Möglichkeit, an einer repräsentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Das Start-up arbeitet mit unterschiedlichen Partnern zusammen, darunter sind neben SPIEGEL ONLINE auch der “Tagesspiegel”, “Cicero”, der “Freitag” und Change.org. Civey wird durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.

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