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von Jörg Lang, Euro am Sonntag
In der Tat gelang es dem laut Dudenhöffer “Profitabilitäts-Star der Autobranche” im ersten Halbjahr mehr als 14 Prozent Gewinnmarge einzufahren. Das schafft kein Hersteller von Mbadenfahrzeugen auch nur annähernd. Selbst die Nobelschlitten von BMW bringen das bei Weitem nicht ein. Und das bewerkstelligt Geely auch noch in der Umbauphase zum elektrischen Antrieb, bei einem viel niedrigeren Verkaufsvolumen und auch noch mit einem durchschnittlichen Verkaufspreis von weniger als 10.000 Euro pro Auto. Zu gut, um wahr zu sein?
In der Tat werden die Fragezeichen des Beobachters beim Blick in die Bilanz nicht kleiner. Die Chinesen konnten ihr enormes Wachstum ohne die Aufnahme von Schulden finanzieren. Im ersten Halbjahr stiegen die Erlöse um 35 Prozent. Vorräte und Forderungen schrumpften ebenso wie die Lieferantenschulden. In anderen Fällen ist diese Asymmetrie zwischen Umsatz und Bilanzpositionen eher ein Hinweis auf kreative Bilanzierung.
Geely wurde hierzulande durch den Kauf von zehn Prozent der Daimler-Aktien bekannt. Dieses Geschäft ist allerdings nicht Geely Motor, sondern der Mutter Zhejiang Geely Holding zuzurechnen. Die wird vom chinesischen Milliardär Li Shufu kontrolliert. Innerhalb der von Li kontrollierten Gruppe gibt es umfangreiche Querverbindungen.
Geely Motor selbst ist die einzige börsennotierte Einheit der Gruppe. Sie hat wie viele andere chinesische Firmen ihren Sitz in der Karibik. Dabei besitzt die Karibikfirma eine Zwischenholding, die an den operativen Einheiten beteiligt ist. In der Summe werden im Geschäftsbericht mehr als 30 Firmen aufgelistet, an denen Geely indirekt 99 Prozent hält. Es ist heute für einen Außenstehenden nicht klar, ob von denen auch alle Kosten in die Gewinnrechnung einfließen. Wenn nicht, dürfte der Renditestar schnell verglühen.
Unser Kolumnist Jörg Lang beschäftigt sich seit 1988 mit dem Thema Aktien.
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Bildquellen: IgorGolovniov / Shutterstock.com, Geely
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