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Eine gewandte Mini-Merkeline, ein cooler Spätrückkehrer, ein kantiger Jüngstminister: Die Kandidatur für den Chefposten der Christdemokraten verspricht großen Sport. Maybrit Illner fällt dazu trotzdem nur ein ziemlich lahmes Thema ein: „Streit um Merkels Erbe – die CDU sucht Kurs“.
Die Gäste
▶ Christian Lindner (39, FDP). Der Chefliberale wittert frischen Wind für einen neuen Kurs auf Jamaika.
▶ Ursula von der Leyen (60, CDU). Die Verteidigungsministerin galt mal als Merkel Zwei, das ist vorbei.
▶ Hans-Peter Friedrich (61, CSU). Der Bundestags-Vize kennt sich mit Amtsverlust aus, empfindet „großen Respekt für Angela Merkel“.
▶ Juli Zeh (44). Die Schriftstellerin trat für Martin Schulz in die SPD ein.
▶ Hajo Schumacher (54). Der Journalist und Autor sieht die Kanzlerin nach der ersten Rückzugsetappe „befreit und präzise wie nie“.
Zum ersten Mal seit Jahren ausschließlich Politiker der Mitte und niemand von links oder gaaanz rechts. Macht dieser Mix das Zoff-o-Meter müde oder nun erst recht munter?
Potpourri der Kommentare
Der FDP-Chef scharrt mit den Hufen, will eine schnelle Entscheidung bei der CDU und „nicht länger Zeit verlieren“ mit „dieser Selbstblockade der deutschen Politik.“
Der CSU-Politiker hofft, dbad die Union jetzt „zur alten Stärke zurückkehren kann“. Der Journalist freut sich über (schlagzeilenträchtige) „Festtage der Demokratie“.
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Schwerster Schwurbelanfall
Auch die Verteidigungsministerin ist bester Laune: Merkels Amtsverzicht „gibt der Partei wieder Luft unter die Flügel“. Meint sie damit auch den rechten?
Dabei läuft ihr allerdings ein Satz aus dem Ruder: „Es ist ein neues Fenster geöffnet für die CDU, wirklich nach vorne den Zukunftsentwurf zu werfen!“
Dann geht das Zoff-o-Meter los
Die Ministerin setzt zu einer Lobes-Arie auf ihre Kanzlerin an: „Boomende Wirtschaft! Arbeitslosigkeit kaum noch messbar! Jugendarbeitslosigkeit besiegt! Hervorragende Wirtschaftszahlen!“
• „Trotz der Politik!“ funkt der FDP-Chef dazwischen.
• „Das ist eine sehr billige Ausrede!“ ätzt die Ministerin.
• „Das ist die Wahrheit!“ kontert Lindner und wird finanztechnisch: „Niedrig-Zins, künstlich niedriger Außenwert des Euro…“
• „Euro-Krise gelöst!“ behauptet die Ministerin. „Migrationskrise gelöst!“
• Lindner guckt, als habe er nicht richtig gehört. „Gelöst?“ fragt er ungläubig.
• „Sie reden das Land schlecht!“ schimpft die Ministerin.
• „Sie reden die Probleme schön!“ wettert der FDP-Chef. Hilfe!
Schärfster Einspieler
Die Talkmasterin zeigt einen ZDF-Film über die drei Kandidaten auf den CDU-Vorsitz. Über den Gesundheitsminister heißt es höhnisch: „PR in eigener Sache ist seiner Stärke.“ Klingt wie nach dem Handbuch für den Zimmermann: Es fällt kein Spahn ohne Hieb!
Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, genannt AKK, kommt kaum besser weg: „Vorteil: Loyale Merkel-Vertraute. Nachteil: Loyale Merkel-Vertraute.“ Fehlt nur die alte Volksweisheit, nach der man die Karre(nbauer) nicht vor die Ochsen spannen solle.
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