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von Tim Schäfer, Euro am Sonntag
Daniel Schulman geht seinen Vortrag vor Investoren im Gebäude der “New York Times” locker an, der PayPal-Chef trägt Jeans, Poloshirt und Cowboystiefel. Schulman kann sich Lässigkeit leisten. Nicht nur das Kerngeschäft auf PayPal läuft, auch andere Plattformen des US-Bezahldienstanbieters ziehen viele Kunden an. Die Anzahl stieg von Juli bis September insgesamt um 15 Prozent, der Konzern zählt jetzt 254 Millionen Konten. Die Nutzer werden zudem aktiver, was sich auszahlt: Der Gewinn legte mit 15 Prozent noch einen Tick stärker zu als der Umsatz.
Schulmann hat offensichtlich ein Gespür dafür, was bei der Generation Smartphone ankommt. Der Bezahldienst Venmo, eine Art Finanz-Whats-App, ist besonders hip. “Es fing als Dienst an, mit dem man Freunden Geld senden kann. Dann haben wir stufenweise den Mehrwert für die User erhöht”, sagt Schulman. Venmo öffnete die App für alle Händler, die PayPal akzeptieren. Der Taxi-Schreck Uber etwa hat sich für Venmo entschieden. Es gibt inzwischen auch Venmo-Debitkarten, die im stationären Handel an der Kbade benutzt werden können. Die Transaktion erscheint sofort auf dem Handy. Die Info können User mit Freunden teilen. Geld verdient der Dienst über Gebühren von Händlern.
Sparschwein für Millenials
Auch mit der Spar-App Acorns hat Schulman eine Partnerschaft geschlossen. Viele der sogenannten Millennials seien von der Finanzkrise tief berührt worden, sagt der Chef über seine
Zielgruppe. “Manche sahen Familie, Freunde oder Nachbarn in finanzieller Not. Sie wollen mehr sparen, als man sich vermutlich vorstellen kann.”
Überdies sei es die erste Generation, die mit dem Bildschirm vor Augen aufwachse. “Venmo ist so beliebt, weil die App mit sozialen Medien verknüpft ist. 94 Prozent der Transaktionen enthalten ein Emoji oder werden kommentiert”, so Schulman. Die App werde von Nutzern vier- bis fünfmal pro Woche geöffnet, auch deshalb, um zu schauen, was Freunde machen. PayPal und Venmo sieht Schulman als Finanzpendants zu Facebook und Instagram. “Wir bieten Dienste, mit denen Menschen ihr finanzielles Leben auf dem Smartphone managen können”, lautet das Credo des PayPal-Chefs.
Er weiß aber auch, dbad junge Menschen sich nichts vorgaukeln lbaden. “Sie haben einen Sinn dafür, ob eine Marke authentisch ist”, konstatiert er. Was wirklich interessant sei an dieser Generation: Marken standen früher für ein Versprechen, heute gehe es um ein gutes Erlebnis. “Wenn du dies nicht bietest, wirst du in den sozialen Medien zerstört”, sagt Schulman.
Mit den Titanen verbündet
Die Erkenntnis schlägt sich im Unternehmen nieder. Seit sich PayPal 2015 von Mutter Ebay abgenabelt hat, werden die Dienste stetig verbessert. PayPal- Kunden können auf globale Bankenriesen wie Citigroup oder JP Morgan Chase zurückgreifen, auch die führenden Kreditkartenanbieter Visa und Mastercard sind eingebunden. 19 Millionen Händler weltweit akzeptieren PayPal.
Im Februar sagte sich die Ex-Mutter von den PayPal-Diensten los und engagagierte den Wettbewerber Adyen. Schulman sbadt das zusätzlich an. Ein Mittel zum Ausbau des Geschäfts: Zukäufe. Für den schwedischen Mobilbezahldienst iZettle zahlte PayPal im Frühjahr 2,2 Milliarden Dollar. iZettle peilt im laufenden Jahr Transaktionen im Wert von sechs Milliarden Dollar an und will daraus 165 Millionen Dollar Umsatz ziehen.
Auch Jetlore landete in Schulmans Einkaufskorb.
Das Start-up, gegründet von Informatikstudenten der Uni Stanford, hilft Händlern, das Kauferlebnis zu verbessern. Partner sind Ebay, das US-Modehaus Nordstrom und die größte japanische Bekleidungskette Uniqlo. Der Dienst Hyperwallet kam im Juni für 400 Millionen Dollar dazu. Die App dient Auftraggebern, Freelancern und Vertragspartnern dazu, schnell zu kbadieren. Das Reiseunternehmen Expedia ist Referenzkunde.
Die Einkaufstour geht weiter. Pro Jahr will Schulman bis zu drei Milliarden Dollar für Akquisitionen lockermachen – und dabei weiter lässig aussehen.
Investor-Info
PayPal
Dynamischer Primus
Ex-Mutter Ebay wird seit Februar von Wettbewerber Adyen bedient, PayPal kann aber die Marktführerschaft bei den Online-Bezahldiensten behaupten. Eine Grundlage: die Partnerschaft mit globalen Finanzriesen wie Citigroup, Visa oder Mastercard. Das Geschäft wächst dynamisch, im Quartal legte der Umsatz um 14, der Nettogewinn um 15 Prozent zu. In diesem Jahr wird ein Gewinnzuwachs von 25 Prozent erwartet, 2019 sollen es 20 Prozent werden. Wachstumswert.
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Bildquellen: Poptech/flickr, Sean Gallup/Getty Images
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