Clan-Chef wegen Körperverletzung und Bedrohung vor Gericht: Jetzt droht Abou-Chaker Knast – Berlin



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Berlin – Amtsgericht Tiergarten. Aufruf zum Aktenzeichen 274 Ds 124/18. Angeklagt: Arafat Abou-Chaker (42). Dunkelblaues Hemd, Jeans, Nike-Sneaker. Zwei der besten (und teuersten) Anwälte Berlins als Verteidiger.

Der Chef des berühmt-berüchtigten Familien-Clans lächelt. Die Staatsanwaltschaft spricht bei seinem Clan von Organisierter Kriminalität und Mafia. Arafat selbst konnte sein Strafregister weitgehend sauber halten (siehe unten). Ins Rampenlicht trat Arafat Abou-Chaker als Manager von Rüpelrapper Bushido (40). Erst im März 2018 verkündete der Rap-Millionär die Trennung.

Alarmstufe Rot im Arafat-Prozess: Hamburger Gitter vor Saal 101, Zuschauer-Ausweise werden kopiert, Dutzende Justizwachtmeister im Einsatz. Der Angeklagte muss sich untersuchen lbaden.

Staatsanwalt Dirk Eckert verliest die Anklage. Die Vorwürfe: Körperverletzung und Bedrohung eines Hausmeisters am Spandauer Damm, Finger in die Augen gestochen, Todesdrohung, Kopfstoß ins Gesicht, Nasenbruch. Tatort: eine Physiotherapie-Praxis. Der Clan soll stiller Teilhaber sein. Tatzeit 7. März 2018. Dem Angeklagten drohen bis fünf Jahre Haft. Arafat Abou-Chaker schweigt.

Der Hausmeister (49) sagt: „Ich habe keine Anzeige erstattet. Ich war auch nicht beim Arzt. Wir haben uns nach der Sache die Hand gegeben, erledigt unter Männern. Wochen später bestellte mich die Polizei ein und sagte, Arafat hätte mich angezeigt. Ich war erstaunt. Da zeigte ich ihn auch an.“

Verteidiger: „Herr Abou-Chaker hat sie aber gar nicht angezeigt.“

Staatsanwalt: „Stimmt. Es gab eine Anzeige von Amts wegen.“

Das Verfahren gegen den Hausmeister wurde vorläufig eingestellt. Das Verfahren gegen Arafat Abou-Chaker nicht.

Richter: „Erkennen Sie den Angeklagten?“

Hausmeister: „Sofort! Ich hatte Fliesenarbeiten im Foyer. Ich stand mit dem Rücken zu ihm, sah ihn gar nicht. Er sagte: ‚Was ist los in Deutschland, warum grüßt mich hier niemand!‘ Darauf ich: ‚Guten Tag, was willst du, geh‘ einfach weiter.‘ Er wollte gleich boxen. Wir sind dann mit dem Fahrstuhl hoch zur Physio-Praxis, um das dort mit dem Chef zu klären. Da hat er mir zwei Finger in die Augen gesteckt. Ich war kurz blind. Habe meine Linke rausgeschmissen. Bekam mehrere Schläge, einen Kopfstoß, die Nase blutete, war gebrochen. Er drohte: ‚Dieser Mann muss nicht leben, ich töte ihn!‘“

Ein Physiotherapeut (28): „Als ich dazu kam, hatte Arafat schon eine blutige Nase. Der Praxis-Chef hielt die Männer auseinander. Der Hausmeister hielt die Hände vors Gesicht, Arafat schlug auf ihn ein.“

Richter: „War der Angeklagte ein Patient wie jeder andere?“

Physiotherapeut: „Nein. Er kam oft, bekam Termine, wie er wollte. Wie das mit den Rezepten war, weiß ich nicht. Er bediente sich am Personalkühlschrank.“

Eine Empfangsdame (21), bei der Polizei noch eine wichtige Zeugin, sagt aus: „Was ich damals bei der Polizei aussagte, kann ich heute nicht so bestätigen. Und eigentlich habe ich gar nichts gesehen.“

Richter: „Ist jemand aus dem Umkreis des Angeklagten an Sie herangetreten vor dem Prozess?“

Empfangsdame: „Nein.“

Praxis-Chef Vedat C. (47) verweigert komplett die Aussage. Sein Anwalt: „Seit Jahren laufen zwei Ermittlungsverfahren wegen Abrechnungsbetrug und merkwürdigen Zahlungen, die Praxis und Geschäfte von Partnern wurden durchsucht. Er sagt nicht mal, ob er Arafat überhaupt kennt.“

Der Richter verhängt 500 Euro Ordnungsgeld gegen Vedat C., ersatzweise fünf Tage Haft. Der Prozess wird am 23. November fortgesetzt. Am 7. Dezember soll ein Urteil gesprochen werden.

Zeugen nehmen Aussagen zurück

Seit 1991 ist Arafat Abou-Chaker (Jahrgang 1976) bei der Berliner Justiz aktenkundig, vorbestraft ist aber er nicht.

In 33 Fällen hat die Berliner Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelt, alle Verfahren wurden mangels Beweisen eingestellt oder endeten mit einem Freispruch. Oft haben Belastungszeugen ihre Aussagen zurückgenommen oder können sich vor Gericht plötzlich an nichts mehr erinnern.

Wegen zweier Verkehrsordnungswidrigkeiten wurden im Mai 2016 und November 2017 Geldbußen gegen den Clan-Chef verhängt.



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