Daimler und Geely kooperieren in China



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DüsseldorfDaimler will zusammen mit seinem chinesischen Großaktionär Geely in der Volksrepublik Mitfahrgelegenheiten in Luxusautos anbieten. Dazu gründeten die beiden Firmen ein Gemeinschaftsunternehmen, an dem beide Partner je zur Hälfte beteiligt sind. Das Joint Venture für sogenanntes Ride-Hailing solle Fahrgäste in Premiumfahrzeugen befördern, wie Daimler und Geely am Mittwoch mitteilten.

Zum Fuhrpark gehörten zunächst Fahrzeuge der S-, E- und V-Klbade von Mercedes-Benz sowie von Maybach. Premium-Elektrofahrzeuge von Geely könnten die Flotte zusätzlich ergänzen. Das Gemeinschaftsunternehmen mit Hauptsitz in Hangzhou müsse noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden.

Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management (CAM), sieht in der neuen Mitfahrallianz einen „guten ersten Schritt“ für Daimler, um auch in Fernost bei Mobilitätsdiensten Fuß zu fbaden. In Europa und mit Abstrichen auch in den USA sind die Stuttgarter laut Bratzel bereits „recht stark aufgestellt“.

Tatsächlich zählt Daimler mit Services wie Car2go, moovel und mytaxi weltweit bereits 26 Millionen Kunden, die meisten davon in der EU. In China, dem größten Automarkt der Welt, sind die Schwaben hingegen bei Mobilitätsdiensten noch kaum präsent. „Hier braucht es Aktivitäten“, sagt Bratzel. „Die deutschen Autohersteller müssen asiatischen Technologiekonzernen wie Didi Chuxing, Baidu, Tencent oder Alibaba dringend etwas entgegensetzen“.

Um mehr Erfahrungen bei Mobilitätsdiensten im Reich der Mitte zu sammeln, macht es aus Sicht des Autoprofessors zwar Sinn zunächst in einer „Nische mit einer gewissen Alleinstellung“ wie dem Premiumbereich zu starten. Aber mittelfristig müssten Daimler und Geely mit ihrem Joint-Venture zwangsweise eine „kritische Größe“ erreichen, um damit auch Geld verdienen zu können.

Und genau hier sieht Bratzel das Problem. Denn die Konkurrenz ist längst enteilt. Didi Chuxing, der Marktführer bei Mobilitätsdiensten in Asien, wickelt 30 Millionen Fahrten ab – pro Tag wohlgemerkt.

Für Daimler werde es „nicht einfach“ gegen den Platzhirsch anzutreten, glaubt Bratzel. Die Stuttgarter müssten eine eigene Plattform etablieren und schnell Fahrer für ihren Service finden. „Die Plattform bekannt zu machen, wird eine Menge Geld kosten“, ist der CAM-Leiter sicher.

Der Treiber hinter der Mitfahrallianz ist Geely-Gründer Li Shufu. Der Eigentümer des größten chinesischen Autokonzerns im Privatbesitz erwarb im Februar fast zehn Prozent der Anteile von Daimler. Schnell wurde klar: Shufu hat weit größere Ambitionen als nur die üppige Dividende des Mercedes-Herstellers zu kbadieren. Der Chinese will auch bei der Strategie in Stuttgart mitreden.

Um im Kampf gegen Tech-Konzerne wie Google oder Uber die Oberhand in der Mobilitätswelt der Zukunft zu behalten, plädiert Shufu für Allianzen zwischen den einzelnen Autoherstellern. Der umtriebige Milliardär will Risiken minimieren, indem er digitale Plattformen entwickelt, die von mehreren Marken genutzt werden können. Er sucht dafür den Schulterschluss mit anderen Autobauern. Shufu ist bestrebt, mit seinem Firmenimperium, zu dem auch der Autobauer Volvo zählt, eng mit Daimler zu kooperieren.

Seit Monaten loten Geely und der Mercedes-Hersteller deshalb in gemeinsamen Arbeitsgruppen aus, in welchen Feldern die beiden Konzerne kooperieren könnten. Der geplante Mitfahrdienst dürfte nur die erste Zusammenarbeit in einer Reihe von weiteren Allianzen sein.

Für Daimler-Chef Dieter Zetsche ist klar, Geely als Partner zu haben „bietet viel mehr Chancen als mögliche Risiken“. Denkbar scheinen neben der Zusammenarbeit bei Mobilitätsdiensten etwa Allianzen bei Roboterautos oder Batterien und Batteriezellen, die essenziell für den Erfolg der Elektrooffensive von Daimler sind.

Sowohl bei Daimler als auch bei Geely wird zwar stets betont, dbad die Gespräche zwischen den beiden Konzernen konstruktiv verlaufen würden. Aber gerade für die Stuttgarter gleicht der Austausch einem Drahtseilakt. Bei Daimler gilt schließlich die Maxime, dbad in Fernost nichts, aber auch gar nichts „entgegen den Interessen“ des bestehenden Joint-Venture-Partners BAIC beschlossen werden darf.

Daimler produziert seit 2005 mit dem chinesischen Staatskonzern BAIC in Peking gemeinsam Mercedes-Pkw. Ein Branchenkenner mahnt Daimler in den Gesprächen mit Geely zur Vorsicht: „Daimler muss aufpbaden, dbad sich BAIC nicht querstellt“. Schließlich ist China der wichtigste Absatzmarkt der Welt für die Schwaben.

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