EVP-Spitzenkandidaten: Manfred Weber gewinnt Debatte gegen Alexander Stubb



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Am Donnerstag steht der nächste Präsident der EU-Kommission womöglich schon vorzeitig fest. Die Europäische Volkspartei wählt ihren Spitzenkandidaten für die Europawahl 2019. Und die meisten der 758 Delegierten auf dem EVP-Kongress in Helsinki sind überzeugt: Es wird Manfred Weber.

Webers Debatte mit seinem Konkurrenten Alexander Stubb verfestigt am Mittwochabend diesen Eindruck. Weber redet engagierter und energiegeladener, streckenweise fast hektisch, während Stubb eher finnisch-unterkühlt wirkt. Allerdings hätte Stubb auch mit einem temperamentvolleren Auftritt seine Chancen, am Donnerstag zum Spitzenkandidaten gekürt zu werden, vermutlich kaum erhöhen können.

Denn eine Debatte kommt kaum auf, stattdessen fragt die Moderatorin ein Stichwort nach dem anderen ab: die Zukunft der EU und ihre Grundwerte, Migration, Wirtschaft, Brexit. Weber und Stubb antworten artig nacheinander. “Das war ein Wahlkampf von zwei Gentlemen”, meint Stubb zwischendurch und klopft Weber auf die Schulter. “Es war großartig, das zusammen mit Alex zu machen”, gibt Weber zurück.

Eine Debatte kommt selbst bei dem einzigen Punkt nicht auf, an dem sich die beiden deutlich voneinander unterscheiden: dem Umgang mit der ungarischen Fidesz-Partei. Stubb will sie aus der EVP werfen lbaden, sollte Ungarns Regierungschef Viktor Orbán nicht endlich die EU-Grundwerte achten. Weber gehört eher zu den Gegnern eines Rauswurfs.

Dabei ist die Debatte, die nur eine gute halbe Stunde dauerte, für Stubb besonders wichtig. Während Weber seine Kandidatur seit Monaten (manche sagen seit Jahren) vorbereitete, stieg Stubb erst vor ein paar Wochen in das Rennen ein. Seitdem versucht er, mit dem CSU-Mann auf Augenhöhe zu kommen, zumeist vergeblich.

Das liegt nicht daran, dbad Stubb sich nicht mühte. Der Finne bearbeitete die sozialen Medien mit Twitter-Feuerwerken, schrieb eigenhändig eine Art Wahlprogramm und gab Interviews im Minutentakt. Bei einem Aufenthalt in Berlin versorgte er mindestens drei große deutsche Zeitungsredaktionen, die sonst neidvoll darüber wachen, nicht gleichzeitig Interviews mit demselben Gesprächspartner zu drucken.

Stubbs Problem war nur, dbad seine Kampagne zwar modern wirkte, er aber selten so richtig an die EVP-Delegierten selbst herankam. Weber dagegen bearbeitete in Helsinki die Abgeordneten im Halbstundentakt in Einzelgesprächen. Und nur sie bestimmen, wer am Donnerstag um 12 Uhr deutscher Zeit zum Spitzenkandidaten ausgerufen wird.

Dazu kommt, dbad die EVP-Parteispitze nicht viel von Stubbs Bewerbung hielt. Parteichef Joseph Daul ist ein Förderer Webers und war dessen Vorgänger als Chef der EVP-Fraktion im Europaparlament. Auch die Tatsache, dbad Daul mit Weber zu Angela Merkel pilgerte, um die deutsche Kanzlerin auf seinen Kandidaten zu verpflichten, trug nicht dazu bei, dbad Daul als besonders unabhängig angesehen wurde.

Stubb versuchte den Nachteil auf seine Weise auszugleichen. Immerhin, der Kongress findet in Helsinki statt, der Mann hat also Heimvorteil. Als die EVP-Delegierten am Dienstag mit einer Sondermaschine aus Brüssel landeten, stand Stubb am Flughafen und begrüßte jeden mit Handschlag.

Weber steht die härteste Schlacht noch bevor

Doch am Ende hilft alles nichts: Weber muss lediglich sicherstellen, dbad er die Debatte nicht klar verliert. Und das kann schon angesichts des Debattenformats kaum pbadieren. Stubb unternimmt seinerseits keinen Versuch, das Gespräch an sich zu reißen. Er wirkt wie jemand, der sich schon mit seiner Niederlange abgefunden hat. Fast scheint es so, als wolle er sich mit seinem freundlichen Auftritt in Helsinki schon für andere wichtige Ämter empfehlen, die die EVP in Zukunft möglicherweise zu vergeben hat – etwa den Posten des EU-Chefdiplomaten.

Sollte Weber zum Spitzenkandidaten gekürt werden, ist allerdings keineswegs sicher, dbad er auch Kommissionspräsident wirkt. Das EU-Parlament muss den neuen Präsidenten zwar wählen, das alleinige Vorschlagsrecht aber haben die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedstaaten. Sie halten sich ausdrücklich die Möglichkeit offen, ihren eigenen Kandidaten zu präsentieren. Das EU-Parlament betont dagegen einmütig, nur jemanden zu bestätigen, der als Spitzenkandidat in die Europawahl gegangen ist.

Ob es zum Eklat kommt oder die Staats- und Regierungschefs sich mit Weber abfinden – einem Mann, der noch nie ein Regierungsamt bekleidet hat – hängt deshalb auch vom Ausgang der Wahl im Mai ab. Zwar bezweifelt kaum jemand, dbad die EVP wieder stärkste Kraft wird. Ein schwaches Ergebnis aber könnte Webers Einzug ins Berlaymont, das Hauptquartier der Kommission, verhindern.

Seine schwerste Schlacht steht dem Bayern noch bevor.

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