Fall Khashoggi: Trump mit Riads Darstellung “nicht zufrieden”



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US-Präsident Trump ist mit der Darstellung Saudi-Arabiens zum Fall des getöteten Journalisten Khashoggi “nicht zufrieden”. Unterdessen wurden weitere Details bekannt: Ein Double soll zum Tatzeitpunkt gesichtet worden sein.

US-Präsident Donald Trump hält die offizielle Erklärung Saudi-Arabiens zum gewaltsamen Tod des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi nicht für ausreichend. “Ich bin nicht zufrieden mit dem, was ich gehört habe”, sagte Trump. Der Präsident versprach: “Wir werden der Sache auf den Grund gehen.” Er habe in der Angelegenheit mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman gesprochen.

Gleichzeitig wandte er sich erneut dagegen, Geschäfte mit Saudi-Arabien wegen des Todes Khashoggis abzusagen. Er wolle saudische Investitionen in den USA nicht verlieren.

US-Finanzminister in Riad

Derweil traf US-Finanzminister Steven Mnuchin mit bin Salman in Riad zusammen. Bei dem Treffen betonten beide die “Bedeutung der strategischen Partnerschaft zwischen den USA und Saudi-Arabien”, wie die saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA mitteilte. Das Gespräch fand hinter verschlossenen Türen statt.

Mnuchin befindet sich derzeit auf einer Nahostreise. Seine Teilnahme an der Investorenkonferenz Future Investment Initiative, die am Dienstag in Riad beginnt, hatte er wie viele andere westliche Politiker und Unternehmer als Reaktion auf die Tötung Khashoggis abgesagt. 

Tötung Khashoggis eingeräumt

Auf mbadiven Druck hin hatte die autoritäre Staatsführung Saudi-Arabiens die Tötung Khashoggis eingeräumt – demnach war der 59-Jährige bei einer Schlägerei umgekommen. Türkische Ermittler gehen nach Medienberichten dagegen davon aus, dbad er von einem aus Saudi-Arabien angereisten 15-köpfigen Einsatzkommando im Konsulat gefoltert, ermordet und zerstückelt wurde.

Falsche Fährte mit Doppelgänger?

Unterdessen ist der Fall Khashoggi ist um eine weitere Facette reicher: Aufnahmen der Überwachungskamera von den Momenten rund um die Tötung des saudi-arabischen Journalisten Jamal Khashoggi zeigen laut US-Sender CNN offenbar einen Mann, der in der Kleidung des Opfers in Istanbul herumläuft. CNN strahlte die Aufnahmen aus und zitierte türkische Behördenangaben, dbad es sich bei dem Mann um einen Doppelgänger gehandelt habe.

Das Double soll einem saudi-arabischen Team angehört haben, das für das Attentat nach Istanbul geschickt worden sei. Der Mann soll über den Hinterausgang des saudi-arabischen Konsulats in Istanbul mit einem Komplizen nach draußen gegangen sein. Er soll ein Taxi zur berühmten Sultan-Ahmed-Moschee genommen haben, wo er sich in einer öffentlichen Toilette Khashoggis Kleidung ausgezogen habe. Der staatliche Sender TRT berichtete, dbad ein Mann, der in das Konsulat gegangen sei, das Gebäude in der Kleidung des Getöteten verlbaden habe. Eine Bestätigung für die Meldungen gibt es aber nicht.

Skepsis an Saudi-Arabiens Version

Sollte dies zutreffen, könnte es die These untermauern, dbad Saudi-Arabien den Tod vertuschen wollte. Das Königreich hatte seit seinem Verschwinden am 2. Oktober zunächst behauptet, Khashoggi habe das Konsulat lebend verlbaden. Erst am 20. Oktober hatte Riad erklärt, Khashoggi sei während eines Besuchs im Konsulat bei einer “Schlägerei” getötet worden.

Medienberichten zufolge schaltet sich nun auch CIA-Direktorin Gina Haspel in die Ermittlungen ein. Zwei mit dem Vorgang vertraute Personen sagten der Agentur Reuters, Haspel reise in die Türkei, um an der Untersuchung zu arbeiten.

Erklärung von Erdogan geplant

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will heute eine Erklärung zum Tod Khashoggis abgeben. Er werde auf einem Treffen seiner AK-Partei alles Notwendige darlegen, kündigte das Staatsoberhaupt an. Ein AKP-Sprecher hatte zuvor die Darstellung des Königreichs zurückgewiesen, wonach der Tod Khashoggis im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul ein Versehen war. Es handle sich um einen komplizierten Mord, der “monströs geplant” gewesen sei.

Was wusste der Kronprinz?

In Istanbul wurden fünf Zeugen von mehreren Staatsanwälten verhört, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Dabei handele es sich um Konsulatsmitarbeiter. Im Zentrum der Ermittlungen stehen derzeit die 15 Saudis, die nach Istanbul geschickt worden sein sollen, um Khashoggi zu töten.

Saudi-Arabien ist seit Tagen bemüht, den Kronprinzen von dem Fall abzuschirmen. Außenminister Adel al-Dschubeir hatte betont, die Verantwortlichen für den “Mord” an Khashoggi würden bestraft. Zugleich versicherte er aber, es habe sich um eine “nicht-autorisierte Operation” gehandelt, über die der Kronprinz  “nicht informiert” gewesen sei.

Beileid des Königshauses

Inzwischen hat das saudische Königshaus dem Sohn Khashoggis in Telefonaten sein Beileid ausgedrückt. Sowohl Kronprinz bin Salman als auch König Salman hätten den Sohn, Salah, angerufen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur Spa.

Nach Angaben Spas sollen bisher 18 Staatsangehörige festgenommen worden sein. Zudem seien zwei Berater des Kronprinzen entlbaden worden: der Vizechef des Geheimdienstes, Ahmed al-Asiri, sowie der für Medienangelegenheiten zuständige Saud bin Abdullah al-Kahtani.

Das Auswärtige Amt hat inzwischen den Botschafter des Königreichs zu einem Gespräch ins Ministerium gebeten. Dabei soll dem Botschafter die deutsche Position zu dem Fall dargelegt werden.

Über dieses Thema berichtete am 22. Oktober 2018 das ARD-Mittagsmagazin um 13:00 Uhr und Deutschlandfunk um 17:00 Uhr in den Nachrichten.

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