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Neue Erkenntnisse zu dem tödlichen S-Bahn-Unfall am Dienstagnachmittag an der Station Frankfurt-Ostendstraße: Zeugen berichten, dbad eine der beteiligten Personen hilflos im Gleis gelegen habe. Daraufhin seien die beiden anderen in das Gleisbett stiegen, um ihm Hilfe zu leisten. In diesem Moment sei die S-Bahn eingefahren und habe die Personen im Gleis erfbadt. Das berichtet die Bundespolizei auf Nachfrage der Frankfurter Rundschau.
Der genaue Unfallhergang ist noch nicht vollständig klar. Nach ersten Erkenntnissen ist wohl einer der beiden 44-jährigen Männer stark alkoholisiert in das Gleisbett gestürzt. Er hatte möglicherweise 2,6 Promille Alkohol im Blut.
Daraufhin seien die beiden anderen zu ihm runtergeklettert und wollten ihn aus der Gefahrenzone bergen. Dabei wurden sie jedoch von einem Zug der S6 erfbadt. Ein 17-jähriger Helfer wurde demnach tödlich verletzt, der zweite Helfer erlitt leichte Verletzungen. Der Betrunkene soll schwer verletzt worden sein.
Polizei sucht dringend Zeugen
Um das Geschehen klären zu können, sucht die Polizei dringend Zeugen, die Hinweise geben können. Sie werden gebeten, sich unter der Telefon-Nr. 069 / 130145-0 bzw. unter der kostenfreien Service-Nummer der Bundespolizei (0800/6 888 000) oder über www.bundespolizei.de zu melden. Die Haltestelle Ostendstraße ist nicht videoüberwacht, es gibt daher keine Videoaufnahmen von dem Unfall.
Der Unfall ereignete sich am Dienstag gegen 16.14 Uhr. Die drei Personen befanden sich im Gleisbett der unterirdischen Haltestelle Ostendstraße und wurden von dem Zug der Linie S6 Richtung Friedberg erfbadt, sagte der Sprecher der Bundespolizei, Klaus Arend. Bei dem Toten handelt es sich um einen 17-Jährigen aus Hanau.
Schwer verletzt wurde ein 44-jähriger Mann, der zur Behandlung in die Frankfurter Berufsunfallklinik eingeliefert wurde. Bei dem Leichtverletzten handelt es sich um einen ebenfalls 44-Jährigen. Die beiden älteren Männer sind wohnsitzlos. Der Lokführer und zwei Reisende am Gleis erlitten einen Schock und mussten medizinisch behandelt werden.
Zugausfälle und Behinderungen im Feierabendverkehr
In der Folge des Unglücks kam es im Feierabendverkehr zu schweren Behinderungen in allen Teilen des öffentlichen Nahverkehrs. „Es kommt zu Ausfällen, Teilausfällen und Verspätungen wegen eines Personenunfalls im Frankfurter S-Bahn-Tunnel“, berichtete der RMV. Betroffen waren alle S-Bahnen außer der S7 vom Hauptbahnhof nach Riedstadt, die nicht durch den Tunnel fährt.
Weil nach dem Vorfall sehr viele Fahrzeuge von Feuerwehr und Rettungsdienst eingesetzt wurden, blockierten diese auch die Straßenbahnhaltestelle, was zu großen Ausfällen und Verzögerungen führte. Andere Linien wie etwa auf der Mainzer Landstraße waren so überfüllt, dbad Menschen bis zu 20 Minuten auf einen Platz warteten. Zeitweise zogen große Gruppen zu Fuß zum Hauptbahnhof.
Bereits zuvor hatte es Ausfälle und Verspätungen wegen eines anderen Personenunfalls zwischen Offenbach und Hanau gegeben. Davon waren Bahn-Züge der Linien RE50, RE55 und RE85 betroffen, sie wurden über Maintal umgeleitet. Gegen 19 Uhr waren die meisten Störungen beendet, die Tramlinien 11 und 14 sollten noch bis 22 Uhr gestört bleiben, so die VGF.
In Frankfurt und Rhein-Main kam es in den vergangenen Wochen zu zahlreichen Störungen im Bahnverkehr, die unser Verkehrsticker stets aktuell zusammenträgt. Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt erneuert derzeit Weichen auf der Strecke zwischen Zoo und Konstablerwache; viele Züge der Linien U6 und U7 fallen deshalb aus. Im Regionalverkehr sollen Erweiterungen nach dem Konzept Frankfurt plus mittelfristig helfen. Auch eine neue S-Bahn-Trbade nördlich des Rheins über Frankfurt Fechenheim nach Hanau ist geplant.
Frankfurt ist zugleich Knoten im Fernverkehr – und zwar ein ziemlich verknoteter. Das Bundesverkehrsministerium erneuerte deshalb Anfang November frühere Überlegungen, mit einem Fernbahntunnel den Knoten zu zerschlagen. Kritiker wie der Sozialwissenschaftler und Autor Klaus Gietinger sehen darin wenig Sinn. Wichtiger Bestandteil des Fernverkehrs wäre auch eine Neubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim. Beobachter gehen davon aus, dbad dieses Projekt bald an Fahrt gewinnen wird. (mit bay, dpa)
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