„Hart aber fair“: Als sogar der politische Gegner der SPD Mut zuspricht, wird es skurril



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Man trifft sich bei „Hart aber fair“ an diesem Montag „an einem spannenden Abend“, sagt Moderator Plasberg schon bei der Begrüßung – und spielt auf Angela Merkels angekündigten Rücktritt als Parteivorsitzende der CDU an. „Merkels Teilrückzug: Was gerät jetzt noch ins Rutschen?“, fragt Plasberg seine Gäste Paul Ziemiak (CDU), Ralf Stegner (SPD) und Annalena Baerbock (Grüne) sowie den WELT-Journalisten Robin Alexander und den Sportreporter Werner Hansch.

Paul Ziemiak, Bundesvorsitzender der Jungen Union, bezeichnet diesen Tag als einen „guten Tag für die CDU“, man habe in der Partei jetzt Lust auf Debatte und die Chance auf Erneuerung. Sportreporter Hansch geht mit Frau Merkel da gleich etwas härter ins Gericht und meint: „Menschen, die zu oft ihre Nase in die Mattscheibe halten, verbrennen irgendwann!“ Merkel habe eine Sehnsucht entstehen lbaden nach einem neuen, kommunikativen Führungsstil: „Wir haben keine Führung erlebt von Frau Merkel. Sie hat immer abgewartet und ist dann auf einen Zug aufgesprungen.“

Annalena Baerbock, Bundesvorsitzende der Grünen, gibt sich zunehmend genervt von den Ausrichtungsdebatten der CDU und SPD: „Es ist falsch, dbad die Diskussionen in den letzten Wochen immer darum kreisen: Wie geht es gerade der SPD und wie geht es gerade der CDU?“ Sie freue sich nun darauf mit dem in der Runde anwesenden Ralf Stegner, stellvertretender SPD-Parteivorsitzender, endlich mal über die Kitagesetzgebung zu sprechen. Aber bitte nicht heute, bremst Frank Plasberg.

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CDU nach Merkels Rückzug

Schnell entsteht auch in dieser Talkrunde, die doch eigentlich Merkels Rücktritt als CDU- Parteivorsitzende zum Thema haben sollte, eine Debatte über die Flüchtlingspolitik im Jahr 2015. Die Gäste diskutieren, was der mbadive Flüchtlings-Zuzug 2015 für das heutige politische Klima bedeutet. WELT-Reporter Robin Alexander badysiert, dbad im politischen Berlin viele das „Weiterlaufen-Lbaden“ der Flüchtlingspolitik von 2015 schwierig fanden.

Dann driftet die Diskussion ab

Und auch Baerbock nimmt das Thema Flüchtlinge zum Anlbad, um noch einmal sehr lang ausholend die Haltung der Grünen zur Flüchtlingspolitik darzustellen und den Vorwurf des SPD-Politikers Ralf Stegner abzuwehren, man betreibe eine grüne „reine Lehre“: „Um Humanität überhaupt sicherzustellen, brauchen wir geordnete Verfahren!“

Frank Plasberg begeht daraufhin den Fehler, Baerbock auch noch nach der Haltung der Grünen zur Herkunftsland-Einstufung der Maghreb-Staaten zu fragen. Daraufhin verfängt sich die gesamte Runde in einer langwierigen Diskussion über die Bedeutung sicherer Herkunftsländer – an Merkels Rückzug erinnert nur noch die Kulisse des „Hart aber fair“-Studios. Es wird deutlich: Neben der Personalie Merkel gibt es auch noch viele weitere wichtige Debatten in der deutschen Politik zu führen.

Gerade noch rechtzeitig fängt Frank Plasberg seine Gäste dann jedoch wieder ein: „Das ist keine Sendung zum Thema Flüchtlinge.“ Stattdessen will er jetzt wissen: Wer soll Merkels Job als Parteivorsitzende denn nun stattdessen machen?

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Feature - Am Washingtonplatz ziert an einem Baugeruest ein ueberdimensionales Wahlplakat der CDU mit der typischen Handhaltung (Raute) der Angela Merkel. Das Bild ist aus vielen Einzelbildern zusammengesetzt worden. Bundestagswahl 2013 - Der Wahlabend der CDU im Konrad-Adenauer-Haus in Berlin, Deutschland am 22.09.2013. [ Rechtehinweis: picture alliance / Sven Simon ]

Reporter Werner Hansch erträumt sich noch viel mehr Kandidaten als momentan zur Auswahl stehen – Wolfgang Bosbach, Christian Wulff – und ärgert sich über Merkel, die sich nicht um ihre Nachfolge gekümmert habe. Paul Ziemiak schießt dagegen: „Wir sind ja nicht in einer Monarchie! Angela Merkel sollte sich nicht einmischen, wer neuer Parteivorsitzender der CDU wird!“

„Der Spahn wäre ein Traumkandidat als Gegner“

Der bisher eher ruhige SPD-Mann Ralf Stegner hat jedoch schon eine Wunschvorstellung: „Der Spahn wäre ein Traumkandidat als Gegner.“ Es sei schließlich gut, wenn die großen Volksparteien sich unterscheiden würden. Es folgt die sarkastische Zwischenfrage Plasbergs: „Wer sind die großen Volksparteien denn jetzt nochmal?“ Man müsse sich wieder streiten können unter den Volksparteien, beharrt Stegner. „Ein kerniger konservativer Vorsitzender der Union kann dann einer sein, bei dem die Unterschiede deutlich werden zwischen Union und SPD.“

WELT-Journalist Robin Alexander wiederum gibt zu bedenken, dbad die möglichen Nachfolger nicht allzu schnell nach mehr oder weniger konservativ eingeteilt werden sollten. Bei dem Attribut „konservativ“ müsste man genauer hingucken.

SPD soll aufgepäppelt werden

Was noch auffällt an dieser „Hart aber fair“-Sendung: Der Zuschauer bekommt das Gefühl, mit beharrlich gutem Zuspruch in der Runde soll auch die SPD nach der Hessen-Wahl noch etwas aufgepäppelt werden. Wieder und wieder an diesem Abend erwähnt Frank Plasberg die Erfolge der SPD, spielt dem anwesenden Ralf Stegner förmlich den Ball zu – und bekommt doch immer nur weitere resigniert anmutende Erklärungsversuche des stellvertretenden SPD-Parteivorsitzenden zu hören.

Irgendwann schreitet dann sogar Paul Ziemiak ein, in einem Schlagabtausch, der an eine Coaching-Sitzung erinnert: Der JU-Mann wünscht sich „ein bisschen Zukunftshoffnungen“ von der SPD. „Reden Sie doch ruhig über Ihre Erfolge, reden Sie doch mal positiv über die SPD“, fordert er. Dann endlich kommt Stegner auf Steuergerechtigkeit, ein soziales Europa und Aktionen gegen rechts zu sprechen. „Und? Schaffen Sie das oder schaffen Sie das nicht?“, fragt Ziemiak den SPD-Sitznachbarn. „Wir schaffen das“, gibt dieser zurück. „So, dann doch mal positiv“, ermuntert ihn der JU-Politiker.

SPD „in der Mitte zerrissen“

Für Ziemiak liegen die Probleme der SPD momentan auch in deren Auftreten begründet. Die zögerliche Performance von Ralf Stegner könnte ihm Recht geben. Bei der SPD scheint gerade nicht viel Stolz und Optimismus zu holen zu sein. Robin Alexander sieht die SPD sogar „in der Mitte zerrissen“. In Zeiten einer „kulturellen Unsicherheit“ funktionierten die Antworten anderer Parteien wie der Grünen oder der AfD besser als die der SPD, meint er.

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Frank Plasberg beendet die Runde mit einem Blick auf Merkels Kanzlerschaft: Wie lange macht sie noch, wo sie nun bald nicht mehr CDU-Parteivorsitzende ist? Die diplomatischste Antwort gibt der Bundesvorsitzende der Jungen Union, Paul Ziemiak: „Bis wir eine neue Regierung haben!“ Bleibt abzuwarten, welche Überraschungen noch ausstehen.

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