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Nach Marokko-Reise: Brite stirbt nach Katzenbiss an Tollwut
Ein britischer Staatsbürger ist nach einem Urlaub in Marokko an Tollwut gestorben. Infiziert hat sich der Mann offenbar, nachdem er in dem nordafrikanischen Land von einer Katze gebissen worden war. Der letzte Tollwut-Fall in Deutschland war ebenfalls auf eine Infektion in Marokko zurückzuführen.
Kontakt mit Tieren meiden
Ein Brite ist gestorben, nachdem er sich auf einer Reise in Marokko Tollwut zugezogen hatte. Wie die britische Gesundheitsbehörde Public Health England (PHE) mitteilte, hat sich der Mann durch einen Katzenbiss infiziert. In einer Mitteilung rufen die Experten nun die Bürger, die in von Tollwut betroffene Länder reisen, auf, den Kontakt mit Tieren zu vermeiden, da ansonsten das Risiko besteht, sich zu infizieren.
Patient wurde nicht rechtzeitig geimpft
Laut einem Bericht der britischen Zeitung „The Guardian“ erklärte Jimmy Whitworth, Professor an der Londoner Schule für Hygiene und Tropenmedizin, gegenüber der Nachrichtenagentur Press Association:
„Soweit ich verstanden habe, hatte der Mann Kontakt mit einer Katze, die sich ungewöhnlich benahm.“
Er nehme an, dbad der Patient in Marokko und Großbritannien ärztliche Hilfe suchte, „aber leider keine Impfung erhalten habe, bis es zu spät war. Ich glaube, die Katze hat diese Person vor ein paar Wochen gebissen.“
Dem Experten zufolge brauchten die Symptome normalerweise zwei bis drei Monate, sie könnten sich aber auch in einer Woche manifestieren.
„Deswegen ist es so wichtig, umgehend Pflege und eine Impfung zu erhalten“, so Whitworth. „In diesem tragischen Fall bekam die Person den Impfstoff nicht rechtzeitig.“
Tollwut fordert jedes Jahr Zehntausende Tote
Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sterben jedes Jahr weltweit rund 59.000 Menschen an Tollwut. In Deutschland konnte die gefährliche Infektionskrankheit so gut wie ausgerottet werden.
Lediglich bei Fledermäusen konnte das Virus hierzulande in den vergangenen Jahren nachgewiesen werden, weshalb Fachleute mahnen, die Tiere niemals mit bloßen Händen anzufbaden.
„Für in Deutschland lebende Menschen bestehen gegenwärtig erhöhte Infektionsrisiken fast ausschließlich bei Reisen in Länder mit endemischem Vorkommen der Tollwut“, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) auf seiner Webseite.
Daher sei laut Gesundheitbadperten speziell bei Fernreisen immer das Tollwut-Risiko zu bedenken.
Infektionen durch Hundebisse
„Die meisten humanen Todesfälle sind Folge von Bissen durch tollwutinfizierte Hunde. Während Hunde das Hauptreservoir für das klbadische Tollwutvirus darstellen, waren es in der Vergangenheit in Deutschland Füchse“, so das RKI.
Auch wenn geschädigte Haut oder die Schleimhäute von Mund, Nase oder Auge beispielsweise mit infiziertem Hundespeichel in Kontakt kommen, kann das Virus übertragen werden.
Allerdings liegt der letzte Tollwut-Fall in Deutschland lange zurück. Es handelte sich um einen Mann, der im Jahr 2007 in Marokko von einem streunenden Hund gebissen wurde.
Gegen Tollwut gibt es kein Heilmittel
„Wenn Sie von einem Tier gebissen, gekratzt oder abgeleckt werden, müssen Sie die Wunde oder den Ort der Exposition mit reichlich Wbader und Seife waschen und unverzüglich einen Arzt aufsuchen“, erklärte Dr. Mary Ramsay von der Gesundheitsbehörde PHE.
Wenn erst abgewartet wird, ob Tollwut-Symptome auftreten, dann ist es in der Regel bereits zu spät für eine Therapie.
Eine Infektion mit dem Tollwut-Erreger wird normalerweise mit einer sofortigen aktiven Impfung und mit speziellen Antikörpern (Immunglobulin) behandelt. Auch eine vorbeugende Impfung steht zur Verfügung.
Ein Heilmittel gegen Tollwut gibt es nicht. Die Krankheit bricht zwar nicht bei jedem aus, der sich infiziert hat, doch bei denen sie ausbricht, endet sie zu fast 100 Prozent tödlich.
Ohne Behandlung führt die Infektion sehr schnell zum Tod
Nach einer Infektion kommt es zunächst zu uncharakteristischen Beschwerden wie Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit. Fieber tritt nicht bei allen auf.
Auch Brennen, Jucken und vermehrte Schmerzempfindlichkeit im Bereich der Bisswunde sind möglich. In diesem Stadium kann es für eine Behandlung bereits zu spät sein.
Später kommt es dann unter anderem zu Krämpfen in der Schlundmuskulatur und erheblicher Angst vor dem Trinken. Der Gemütszustand der Patienten wechselt zwischen aggressiver und depressiver Verstimmung.
„Der Tod tritt in der Regel im Koma und unter den Zeichen der Atemlähmung ein. Zwischen dem Auftreten der ersten Symptome und dem Tod liegen bei unbehandelten Patienten maximal 7 Tage“, schreibt das RKI. (ad)
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