Seehofers Schonzeit ist vorbei und trotzdem beteuert er: „Es geht mir sehr gut“



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Auch die seit der Landtagswahl Mitte Oktober geltende Schonfrist ist dann endgültig vorbei. Damit steht die Partei Ende 2018 praktisch genau an der Stelle, an der sie auch vor einem Jahr schon stand: Alle warten auf Seehofers Karriereende oder zumindest auf einen Termin dafür.

Als der umstrittene Parteichef am Sonntag um 15.20 Uhr an der Münchner Parteizentrale ankommt, wird er von zahlreichen Fotografen und Kamerateams erwartet. Offiziell will er mit einigen anderen führenden Köpfen der Partei, darunter seine Stellvertreter und die Bezirksvorsitzenden, über die CSU-Liste für die Europawahl abstimmen. Wenige Tage nach der Kür von Manfred Weber zum Spitzenkandidaten der großen EVP eigentlich ein angenehmer Termin, sollte man meinen. Doch auf der Tagesordnung steht eben auch Seehofers Zukunft.

Seit Monaten ist er nicht nur für seine eigene Partei der Sündenbock

Genau aus diesem Grund dürfte Seehofer – anders als sonst meist üblich – nichts in die Mikrofone sagen wollen. Nur so viel ist zu erfahren: “Es gibt nix. Ingolstadt hat 1:1 gespielt, Bayern hat verloren”, sagt er den wartenden Journalisten. Auf erneute Nachfrage zu seinem Wohlbefinden betont er noch, es gehe ihm “sehr gut”.

Dbad es Seehofer aber wirklich sehr gut geht, darf bezweifelt werden. Seit Monaten ist er nicht nur für seine eigene Partei der Sündenbock: die CSU-Pleiten bei der Bundestags- und der Landtagswahl, der Erfolg der AfD, die Krise der Volksparteien und die Probleme der großen Koalition im Bund – immer wieder wird er als Hauptverantwortlicher genannt. Die Konsequenz kann aus Sicht seiner Kritiker daher nur lauten: Seehofer muss vom Amt des Parteichefs zurücktreten.

Der Parteivorsitz ist ihm nur schwer zu nehmen

Seehofer weiß: Formal ist ihm das Amt gegen seinen Willen nur schwer zu nehmen. Der CSU droht dann eine monatelange Schlammschlacht auf allen Ebenen – vom kleinen Ortsverband bis zum Parteivorstand. “Ich kann mir nicht vorstellen, dbad wir so in das Europawahlkampfjahr starten wollen”, sagt ein Vorstand – ausschließen, dbad es so kommt, kann er es aber auch nicht.

Auf dem Weg zu einer möglichst sauberen Lösung spielt das Treffen an diesem Sonntag eine wichtige Rolle: “Wenn man uns für Sonntag einlädt, dann muss man sich auch gewahr sein, dbad man vor Ende der Regierungsbildung Aussagen treffen muss”, sagt der schwäbische CSU-Bezirksvorsitzende Markus Ferber in der ZDF-Sendung “Berlin direkt”. Er gehe davon aus, dbad mit der Entscheidung von Kanzlerin Angela Merkel, nicht mehr als CDU-Vorsitzende anzutreten, “eine gewisse Dynamik in den Prozess gekommen ist”.

Teilnehmerkreise: Entscheidend ist, wie sich Seehofer verhalte

Ferber ist mit seiner Meinung nicht alleine, auch wenn er am Sonntag zunächst der einzige ist, der sich dazu äußert. Alle anderen ziehen es vor, wortlos an den Kameras vorbeizugehen oder sagen wenig Substanzielles. In der CSU-Zentrale dürfte dies etwas anders ablaufen. Wie das Treffen ausgeht, ist aber vor Beginn völlig offen. Alles sei denkbar, heißt es aus Teilnehmerkreisen. Entscheidend sei zunächst, wie sich Seehofer verhalte.

Praktisch denkbar sind im Grunde drei Szenarien: Entweder Seehofer zieht selbst die Reißleine und tritt als Parteichef und als Bundesinnenminister zurück. Oder er versucht bis zum Ende seiner gewählten Amtszeit als CSU-Chef Ende 2019 im Amt zu bleiben. Dbad Seehofer nur den Parteivorsitz abgibt, aber als Bundesinnenminister weitermacht, wäre zwar denkbar – aber ob er sich das antut? Dann wäre Seehofer im Bund auf das Wohlwollen Merkels angewiesen und wäre parteiintern von seinem Nachfolger abhängig. Und der dürfte Markus Söder heißen.

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