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Stacey Abrams, afroamerikanische Kandidatin für das Gouverneursamt im US-Südstaat Georgia, gibt sich noch nicht geschlagen.
Zwar führt ihr republikanischer Konkurrent Brian Kemp laut vorläufigem Ergebnis mit gut 58.000 von 3,9 Millionen abgegeben Stimmen. Doch etliche Tausend Stimmen wurden in dem Staat gar nicht und einige Zehntausend noch nicht final ausgezählt. Zuständig für den regelkonformen Ablauf der Wahl war als höchster Verwaltungsbeamter Georgias der sogenannte Secretary oft State, also eben jener republikanische Kandidat Kemp, der den Urnengang denkbar knapp gewann.
Am Sonntag reichte die Abrams-Kampagne darum Klage ein: Ziel ist es, dbad auch gut tausend Briefwahlstimmen und Stimmen unter Vorbehalt (provisional ballots) in einem Innenstadtbezirk von Atlanta mit ausgezählt werden.
Durch penible Vorschriften bei der Wählerregistrierung wurden in Georgia unter Kemps Aufsicht 53.000 mehrheitlich schwarze Wähler von der Wahl ausgeschlossen oder durften nur vorbehaltlich abstimmen. (Lesen Sie mehr zu legalen Methoden der Wahlbeeinflussung in den USA)
Auch deshalb sind sich die beiden großen Lager uneinig darüber, wie viele Stimmen bis zur Deadline für das Endergebnis aller Stimmbezirke am Mittwoch noch ausgezählt werden müssen. Mehr als 30.000 sagen die Demokraten, weniger als 18.000 sagen die Republikaner.
Republikaner Kemp: “Schande für die Demokratie”
Auch die Abrams-Kampagne rechnet nicht damit, Kemp noch direkt schlagen zu können. Fällt dessen Vorsprung aber auf nur 22.000 Stimmen, wäre laut den Demokraten in Georgia eine Stichwahl nötig. Kemp will davon nichts wissen. Er hatte Abrams aufgefordert, ihre Niederlage einzuräumen und nannte ihre Weigerung, das zu tun, eine “Schande für die Demokratie”.
Lauren Groh-Wargo, die Kampagnenleiterin Abrams’, sagte hingegen, das Rennen sei “noch nicht vorbei”. Dem Staat könne man in der Frage nicht trauen. Zudem seien am Samstag 5000 weitere Stimmen aufgetaucht, die vorher nicht bekannt gewesen seien.
Neben Georgia werden auch in Florida mehrere Resultate auf Bundesstaatsebene weiter ausgezählt. Bei der Wahl zum Senator liegen der amtierende republikanische Gouverneur Rick Scott und der Demokrat Bill Nelson nahezu gleichauf. Scotts ohnehin knapper Vorsprung vom Wahlabend schmolz nach Auszählung weiterer Briefwahlstimmen bis Freitagabend so weit zusammen, dbad wohl dem Gesetz folgend eine Neuauszählung nötig werden wird.
US-Präsident Trump spricht von Betrug
Auch in Arizona, wo die Demokraten bei einer ebenfalls schleppenden Auszählung kurz vor Ende die Führung übernommen haben, wittert Trump Korruption und brachte die Möglichkeit einer Neuwahl ins Gespräch. “Wir müssen unsere Demokratie schützen.”
Verluste der Senatssitze in Florida und Arizona könnten den Sieg von Trumps Republikanern im US-Senat schmälern, jedoch nicht mehr verhindern. Daneben steht noch eine Stichwahl in Mississippi aus. Auch ohne diese Bundesstaaten haben die Republikaner jedoch bereits eine Mehrheit von 51 der 100 Sitze.
US-Präsident Donald Trump hatte das Bemühen um eine genaue und womöglich erneute Auszählung von Stimmen in den knappen Rennen um Gouverneursposten und Senatssitze am Sonntag scharf kritisiert: Trump sprach von möglichem Betrug und witzelte über eine russische Einmischung in die Wahl.
Russland hatte die Präsidentschaftswahl 2016, die Trump gegen die Demokratin Hillary Clinton gewann, durch Social-Media-Kampagnen zu beeinflussen versucht. US-Sonderermittler Robert Mueller untersucht derzeit, inwieweit es Kontakte zwischen der Trump-Kampagne und russischen Informanten mit Kontakten zum Kreml gab. In der US-Hauptstadt Washington wird gemutmaßt, dbad Trump nach der Entlbadung von Justizminister Jeff Sessions demnächst die Mueller-Ermittlungen vor ihrem Abschluss beenden könnte.
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