Tödlichstes Feuer in der Geschichte von Kalifornien – Panorama



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Allein der Brand im Norden kostete bis jetzt mindestens 42 Menschen das Leben. Und die Gefahr ist noch lange nicht gebannt.

Nie zuvor sind in einem Feuer im US-Bundesstaat Kalifornien mehr Menschen ums Leben gekommen als bei dem derzeit im Norden tobenden Brand rund um den Ort Paradise. Der Sheriff von Butte County, Kory Honea, sagte am Montagabend (Ortszeit), es seien weitere 13 Leichen geborgen worden. Die Zahl der Opfer allein hier stieg damit auf 42. Damit sind diesem Feuer mehr Menschen zum Opfer gefallen als jemals seit Beginn der Aufzeichnungen in Kalifornien gezählt wurden. Darüber hinaus waren im von Flammen heimgesuchten Küstenort Malibu im Süden des Bundesstaats zwei Menschen tot aufgefunden worden. Die Gesamtopferzahl stieg damit auf 44. Dutzende Menschen werden weiter vermisst.

Promi-Villen in Malibu abgebrannt


Schauspieler Gerard Butler hat sein Haus durch die Brände verloren, die im US-Bundesstaat Kalifornien wüten. Dazu veröffentlichte er ein Foto, das ihn vor qualmenden Trümmern zeigt.

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Die Brände, die am Donnerstag ausgebrochen waren, haben bereits Hunderte Quadratkilometer Wald verkohlt, Tausende Häuser zerstört – und sind noch lange nicht eingedämmt. Hunderttausende Menschen mussten sich in Sicherheit zu bringen.

US-Präsident Donald Trump stellte den Betroffenen finanzielle Unterstützung vom Bund in Aussicht. Das Weiße Haus teilte mit, dbad unter anderem Menschen, deren Häuser oder Geschäfte abgebrannt sind, finanzielle Hilfen des Bundes beantragen können – etwa um eine vorübergehende Unterkunft oder Reparaturen zu bezahlen. Die Unterstützung solle Aufbauhilfen des Bundesstaates und auf lokaler Ebene ergänzen, hieß es.

Trump schrieb auf Twitter, er habe schnell reagieren wollen, um das Leiden der Betroffenen etwas zu mildern. Er stehe alle Betroffenen bei. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte die Unterstützung des Bundes angefordert.

In den vergangenen Tagen waren mehrere Tausend Feuerwehrleute im Einsatz, um die Flammen zu bekämpfen. Der größte der drei Brände, das sogenannte “Camp Fire” in Nordkalifornien, war am Montagabend (Ortszeit) aber noch immer nur zu 25 Prozent eingedämmt. Der kleine Ort Paradise nördlich von Sacramento wurde vom das Feuer zu großen Teilen zerstört. Mehr als 6450 Wohnhäuser fielen dort den Flammen zum Opfer, rund 15 000 Gebäude sind weiter vom Feuer bedroht.

Auch in Südkalifornien blieb die Lage angespannt. Neu aufkommende Winde fachten die Flammen neu an. Insbesondere das sogenannte “Woolsey Fire” nordwestlich von Los Angeles richtete viel Zerstörung an – unter anderem im Küsten-Ort Malibu, in dem viele Prominente leben. Dort wurden bislang mehrere Hundert Häuser zerstört. Nach offiziellen Angaben sind 57 000 Gebäude vom Feuer bedroht.

Auch die Villen mehrerer Stars brannten ab – darunter die Häuser von Moderator Thomas Gottschalk und US-Popstar Miley Cyrus. Hollywood-Star Gerard Butler und “Doctor Strange”-Regisseur Scott Derrickson ereilte das gleiche Schicksal. Auch Sänger Robin Thicke und der kanadische Rocker Neil Young schrieben in sozialen Medien über den Verlust ihrer Häuser.

Die Einsatzkräfte rechnen wegen anhaltender Trockenheit, Wärme und heftigen Winden nicht mit einer schnellen Entspannung der Lage. Der Feuerwehr gelang es aber zumindest, den kleineren der beiden Brände in Südkalifornien – das sogenannte “Hill Fire” bis Montagabend (Ortszeit) zu 80 Prozent einzudämmen.

Trump hatte sich am Wochenende mit einem Kommentar zu den Bränden in Kalifornien viel Kritik eingehandelt. Er hatte Behörden Versäumnisse und Fehler im Forstmanagement vorgeworfen und mit dem Entzug von Bundesmitteln gedroht – während die Einsatzkräfte dort gegen die Flammen kämpften und Bewohner um ihr Leben bangten. Das hatte viel Empörung ausgelöst. Zumal die Bundesregierung in Washington einen Großteil des Waldes in Kalifonien kontrolliert.

Kaliforniens Feuerwehrverband etwa beklagte, die Aussagen des Präsidenten seien “fehlinformiert, schlecht getimt und demütigend sowohl für die, die leiden, als auch die Männer und Frauen an der Einsatzfront”. Auch der kalifornische Gouverneur Jerry Brown wies Trumps Vorwürfe vehement zurück. Trump und der liberale Westküstenstaat sind oft auf Kollisionskurs.

Am Montag meldete sich Trump mit versöhnlicheren Tönen zu Wort und lobte in einem Tweet die Feuerwehrleute, Katastrophenschützer und Rettungskräfte in Kalifornien als “großartig und sehr mutig”.

Die Wucht der Teufelswinde


Bei verheehrenden Waldbränden kommen in Kalifornien mindestens 31 Menschen ums Leben, mehr als 200 werden noch vermisst. Aufmerksamkeit erregen aber vor allem die Flammen in Malibu, wo Promis wie Gerard Butler ihre Häuser verlieren.

Von Martin Anetzberger und Malte Conradi

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