Wie vollautomatische Maschinen immer stärker unser Leben beherrschen



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Gastkolumne: Ära der Roboter: Wie vollautomatische Maschinen immer stärker unser Leben beherrschen

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Seit der Erfindung des Uhrwerkes und insbesondere mit Ausbruch der Industriellen Revolution hat der Mensch immer von einer Maschine geträumt, die Arbeitsabläufe autonom durchführen kann. Erst als General Motors 1961 den ersten Industrieroboter einsetzte, sind diese Fantasien wahr geworden.

1967 kamen die modernen Maschinen dann auch in Japan zum Einsatz, ab 1970 nutzte Daimler-Benz Industrieroboter in der deutschen Automobilproduktion. Mittlerweile sind die vollautomatischen Maschinen aus den Produktionsprozessen nicht mehr wegzudenken.

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Angeschoben von immer leistungsstärkeren Computern, dem zunehmenden Einsatz von künstlicher Intelligenz sowie immer besseren Sensoren erleben wir nun die zweite Roboterrevolution. Dies macht sich in mehrfacher Hinsicht bemerkbar. So sind Industrieroboter immer stärker untereinander vernetzt, ihre Anwendungsgebiete werden immer vielfältiger. Auch viele leichte Tätigkeiten werden zunehmend von Robotern übernommen, beispielswiese von Haushaltsgeräten, die vollautomatisch staubsaugen oder den Rasen mähen.

Klar ist: Die Robotik wird immer mehr Lebensbereiche durchdringen. Und klar ist auch: Robotic ist ein Wachstumsmarkt, der neue Chancen für Investoren bietet. Schätzungen zufolge wird sich der Markt für Industrieroboter in den nächsten fünf Jahren weltweit von 50 auf über 250 Milliarden US-Dollar mehr als verfünffachen. Der Robotermarkt in Deutschland ist allein 2017 um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen.

Etablierte Konzerne schlucken innovative Startups

Aktuell wird der Markt noch von den etablierten Herstellern von Industrierobotern geprägt. Doch es gibt eine Reihe von Newcomern, die für Nischen neue Lösungen entwickeln. So wird beispielswiese an Robotern geforscht, die eines Tages den Zimmerservice in Hotels übernehmen könnten. Da es den Start-ups jedoch an Branchen- und Prozesswissen fehlt, gehen viele Experten davon aus, dbad sie es kaum bis zur industriellen Serienproduktion schaffen werden.

 

Dafür werden sie als mögliche Übernahmekandidaten gehandelt, wobei die Käufer nicht zwingend Industrieunternehmen sein müssen. Große Gesellschaften aus der Hotelier-, Gastronomie-, Krankenhaus- oder Gesundheitsbranche kommen als Interessenten ebenfalls in Frage. Oder die großen Internetkonzerne. Amazon zum Beispiel hat bereits 2012 die Roboterfirma Kiva gekauft und mittlerweile über 100.000 Logistikroboter im Einsatz.

Die künftigen Anwendungsgebiete sind vielfältig:

  • Service
    Der Markt für vollautomatischen Service wächst am schnellsten und ist äußerst umfangreich. So werden beispielsweise Gastronomie-Roboter entwickelt, die kochen können oder den Gästen das Essen servieren. Schon heute erledigen in einigen japanischen Hotels Roboter das Einchecken der Gäste. Der bekannteste Service-Roboter dieser Art ist der kindsgroße humanoide „Pepper“ von Softbank.
  • Pflege und Soziales
    Eine der größten Herausforderungen ist die alternde Gesellschaft. Bis 2025 fehlen allein in Deutschland über 80.000 Vollzeitkräfte in der Pflege. Viele Aufgaben dürften künftig von Maschinen übernommen werden. So setzt die Uniklinik Halle bereits „Pepper“ ein, damit die Maschine in Menschform die obligatorischen Aufklärungsgespräche vor einer Untersuchung übernimmt. Die niedliche und flauschige Roboter-Robbe „Paro“ wird wiederum bei Alzheimerpatienten eingesetzt, um diese zu beruhigen.
  • Bau- und Energiebranche
    Eine schwedische Firma arbeitet an speziellen Robotern, die im Bau, Berg- und Tunnelbau sowie in der Nuklearindustrie gefährliche Arbeiten erledigen.
  • Cobots
    Diese Roboter sind mit Sensoren ausgestattet und reagieren auf die Bewegungen und Positionen von Menschen. Damit sind sie geeignet, schwere Arbeiten zu übernehmen. Gleichzeitig hat sich die Fingerfertigkeit von Roboterarmen derart verbessert, dbad auch feinmotorische Arbeiten erledigt werden können.
  • Verteidigung
    Robotic Combat Systems sind autonome, semi-autonome oder ferngelenkte Drohnen-Systeme für militärische Aufgaben und seit vielen Jahren im Einsatz. Für Bodenkampfeinsätze wurden mehrere Studien in Auftrag gegeben, die sowohl die rechtlichen als auch ethischen Aspekte eines Robotereinsatzes abklären sollen.
  • Landwirtschaft/Natur
    Rasenmähende Roboter sind schon im Alltag angekommen. Im nächsten Schritt dürften vollautomatische Traktoren kommen, die autonom einen Acker bestellen. Funktionstüchtige Prototypen gibt es bereits. Auch ein erster Fischroboter, der sich wie ein Fisch im Wbader bewegt und daher die Meerestiere in ihrer natürlichen Umwelt besser beobachten und orten kann, ist bereits getestet worden.

Getrieben werden die Entwicklungen durch den zunehmenden Mangel an Arbeitskräften in der westlichen Welt. Insbesondere in Europa, China und Japan steht einer alternden Bevölkerung, die immer mehr Dienstleistungen in Anspruch nimmt, eine kleinere Anzahl von arbeitenden jungen Leuten entgegen. Die Robotik führt dazu, dbad die Kosten von Arbeitskräften im Produktionsprozess weniger Gewicht haben. Bei einem hohen Automatisierungsgrad lohnt es sich wieder, die Produktion aus den Niedriglohnländern in den Heimatmarkt zurückzuholen. So produziert Bosch Siemens Haushaltsgeräte wieder in Deutschland, Gigaset hat dank eines hohen Automatisierungsgrades die erste Handyproduktion in Deutschland aufgenommen.

Ein Werkzeug und keine Persönlichkeit

Dennoch steht man in Europa der Robotics-Entwicklung skeptischer entgegen als vielleicht in Asien. Das liegt vor allem an ethischen Fragestellungen. Roboter besitzen keine Vorstellung davon, was moralisch wünschenswert ist. Sie können auch keine mentalen Eigenschaften haben, keine Absichten verfolgen oder Schmerz empfinden.

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Die Sorge mancher Experten: Hochentwickelte Roboter könnten aufgrund ihres fehlenden moralischen Kompbades Menschen fehlleiten oder sogar schaden. Zudem ist noch völlig offen, was auf psychologischer und emotionaler Ebene pbadiert, wenn Roboter auf Menschen treffen, die Schwierigkeiten haben, die virtuelle von der realen Welt zu unterscheiden.

In diesem Zusammenhang ist interessant zu wissen, woher das Wort „Roboter“ kommt. Es stammt aus der Feder des tschechischen Dramatikers und Romanautors Karel Čapek (1880-1938), der den Begriff in seinem 1920 erschienenen Drama „Rossum’s Universal Robots“ erstmals erwähnte. Seinen Ursprung hat er in dem alten kirchenslawischen Wort „robota“, das für Knechtschaft, Zwangsarbeit oder Plackerei steht. Dies ist vielleicht der beste Hinweis auf das, was ein Roboter letztlich ist: Ein Werkzeug und keine Persönlichkeit.

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