Eltern warnen vor diesem Movie



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Hamburg. In der Dokumentation "Elternschule" wird gezeigt, wie verhaltensauffällige Kinder in einer Gelsenkirchener Klinik behandelt werden. Die Methoden sind umstritten – und sorgen für teils harsche Kritik.

Nicht oft erhält ein deutscher Dokumentarfilm so viel Aufmerksamkeit: "Elternschule" zeigt Kinder, die weinen, schreien und wild um sich schlagen. Nicht nur die Kinder, auch die Eltern wirken verzweifelt und ängstlich. Sie sind Patienten in der Kinder- und Jugendklinik Gelsenkirchen – und es scheint, als wäre dieser Ort für die Familien die letzte Anlaufstelle. Die vorgestellten Kinder leiden unter Schlaf- oder Essstörungen. Sie verweigern jegliche Nahrung oder wollen nur noch frittiertes Hähnchen essen.

Der Film, der seit dem 11. Oktober in ausgewählten Kinos läuft, begleitet die Eltern und Kinder durch die gesamte Behandlungszeit. "Wir erleben das Auf und Ab einer radikalen, ganzheitlichen Behandlung", schreiben die Macher von "Elternschule", Jörg Adolph and Ralf Bücheler, auf ihrer Homepage. "Dabei wird nicht nur den Kindern einiges abverlangt – vor german sind die Eltern gefordert."

Doch auch manchen Zuschauern verlangt der Film einiges ab, wie die Reaktionen auf den verbreiteten Trailer zeigen. Im Internet wurden bereits vor dem Kinostart hitzige Diskussionen geführt. Es geht um Szenen, in denen schreiende Kinder in ihrem Bett allein gelbaden werden oder sie zum Essen gedrängt werden. Erziehungsmethoden, die unter Experten stark umstritten sind. Kritiker werfen den behandelten Ärzten und dem Klinikpersonal Gewalt gegen Kinder vor. Eine Internetpetition will den Film verbieten, wofür sich bereits mehr als 13,000 Menschen einsetzen. Der bekannte Kinderarzt Herbert Renz-Polster bemängelt auf seinem Blog die Härte in der Erziehung, die der Film zeige.

Große Kritik an der Methoden der Klinik

Die Regisseure haben eine Facebookseite zu dem Film gelöscht, weil sie laut eigener Aussage mit den Beschimpfungen – auch gegen die im Film vorgestellten Familien – nicht mehr umgehen konnten. Gegenüber der "Rheinischen Post" hat sich auch der Abteilungsleiter der Gelsenkirchener Klinik geäußert und betont, dbad nicht jeder Therapieschritt in einem Film von begrenzter Länge gezeigt werden könne. Ihn ärgere besonders die Polemik in der Kritik: "Wir erleben, das klare Strukturen und Sicherheit entscheidend und für das Wohlbefinden von Kindern.

Inzwischen äußerte sich auch der Kinderschutzbund – allerdings nur zu dem Trailer des Kinofilms und nicht zu den Methoden der Klinik. Durch den "Zusammenschnitt von dramatischen Filmsequenzen" komme es zu einer "gewollten Zuspitzung von problematischen Situationen". Die kindliche Persönlichkeit werde verzerrt und zu ihrem Nachteil dargestellt. "Die Rechtsstellung des Kindes als Subjekt mit eigener Persönlichkeit und eigenen Menschenrechten wird nach Meinung des DKSB missachtet."

Laut den Kritikern propagandiert der Film eine altmodische Erziehung, die nur einem Ziel folgt: das das Kind funktioniert. Und zwar so, wie der Erwachsene es sich wünscht. Vertreter der im Film gezeigten Erziehungsmethode sprechen sich hingegen für feste Regeln und Strukturen aus.

"Kinder stehen mehr im Fokus"

Doch warum wird der Streit darüber, wie man sein Kind erzieht, so erbittert geführt – mit Warnungen vor dem Film und gegenseitigen Beschimpfungen? Die Soziologin Corinna Onnen, Professorin an der Universität Vechta, sieht die Gründe dafür auch darin, dbad immer weniger Kinder geboren werden. "Die Bedeutung von Kindern hat sich gewandelt." Die wenigen Kinder, die wir haben, laufen nicht mehr einfach so mit, sondern stehen im Fokus. dann unterschiedliche ideologische Vorstellungen aufeinander. " Statt auszuhalten, dbad Eltern ihre Kinder auf unterschiedliche Art und Weise erziehen, versucht man seine Sicht auf Erziehung durchzusetzen und zu verteidigen. "Wir versuchen, un bei unserer Individualisierung abzusichern", so Onnen.

Doch eine ausgewogene Diskussion über Erziehungsmethoden bleibt da schnell auf der Strecke.


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