TV-Kolumne “ZDFzeit: Prinz Charles”: Still alive: Leben im royalen Wartezimmer 



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Am 14. November ist es soweit: „Big party“ im Buckingham Palast, Prinz Charles wird 70 Jahre alt. Zeit für den Ruhestand? Mitnichten – schließlich ist die aktuelle Chefin der Firma Windsor weiterhin im Dienst und hat vor, sich erst vom allerhöchsten Richter abberufen zu lbaden. Eine Queen geht nicht in Rente.

Annäherung mit Abstand 

Zum runden Geburtstag hat ein ZDF-Team den Kronprinzen zusammen mit einem Team der BBC begleitet. Wer allerdings gehofft hatte, dbad das Königshaus den Journalisten Tür und Tor für eine Jubiläums-Doku öffnet, der hat das Prinzip Monarchie noch immer nicht verstanden: Höfliche Volksnähe mit mindestens einer Armlänge Abstand. Und zum Tee wird weder Hinz noch Kunz hereingebeten. 

Und so bleiben dem ZDF-Team neben Archivmaterial, Interviews mit diversen Königshaus-Verstehern und nachgestellten Szenen nur ein paar nette Aufnahmen von Charles und Camilla. Etwa beim Rundgang durch die Region Cornwall, 3500 Pachtunternehmen dort finanzieren den größten Teil des prinzlichen Unterhalts: „Still alive“, noch immer am Leben, antwortet Prinz Charles lässig auf dem Bauernmarkt, wenn seine Bürger sich nach seinem Befinden erkunden. 

70 Jahre Lehrzeit 

Weiterhin am Leben, das gilt auch für die aktuelle Throninhaberin, Elisabeth II.. Abdanken hält sie für eine unverzeihliche Schwäche vor dem Feind, doch immerhin lässt sie ihren Nachfolger jetzt, mit 92 Jahren, langsam mehr Aufgaben übernehmen. 70 Jahre war er damit in der Lehre, das qualifiziert ihn für das Guinness-Buch der Rekorde. 

Die britische Historikerin Anna Whitelock konstatiert, dbad Charles unbedingt König werden will. Doch warum eigentlich? Aus seiner Vize-Tätigkeit hat der Prinz von Wales letztendlich das Bestmögliche gemacht. Er steht für grünes Denken wie wohl kein anderer Blaublütiger und bildete mit seinem Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz einen spannenden Gegensatz zum Retro-Image des Königshauses. 

Mahnungen an die Minister 

Auch politisch hat er sich eingemischt, wenn es ihm richtig erschien – zahllose sogenannte „black spider memos“ schrieb Charles in den letzten Jahrzehnten an diverse britische Minister. Als König hätte er diese maximal hinter verschlossener Tür zum Tee treffen oder in den Ritterstand erheben dürfen. 

Sollte Charles noch als Kronprinz sterben, „wird man sich seiner als großartigen Prinzen von Wales erinnern“, tröstet Historiker Robert Lacey. Und fügt süffisant hinzu: „trotz seiner Eheprobleme.“ Doch auch das lässt sich positiv sehen: Immerhin hat Charles der Welt mit Diana erst eine „Königin der Herzen“ geschenkt und dann unvergessliche Telefonate mit Jugendliebe Camilla. Dramen wie diese ernährten jahrelang viele Paparazzi. 

Königliche Patchwork-Familie 

Kurz nur geht die Doku auf diese „anni horribiles“ der Windsors ein; lieber zeichnet sie freundlich das Porträt eines Mannes, der nach dem Unfalltod seiner Ex-Frau zur verlässlichen Stütze für seine Söhne wird ist. Der selbst gegen den Willen seiner Mutter zu seiner großen Jugendliebe steht. Seit 2005 ist der Kronprinz glücklich mit Camilla verheiratet, eine royale Patchwork-Familie. Die nun, mehr als 20 Jahre nach Dianas Tod, maximale Beliebtheitswerte vorweisen kann.

Sohn Harry würdigt den Vater in einer Vorab-Geburtstagsansprache für sein „erstaunliches Lebenswerk“. Dafür, dbad er sich etwa für Klimawandel oder benachteiligte Jugendliche engagiert. Dafür, dbad er Dinge verändern will. Auch wenn es sein Job als künftiger König ist, den Anachronismus Monarchie zu bewahren. 

Ob Charles sein Amt jemals antreten wird, ist offen. Die Briten lieben ihn. Auch – oder gerade – als Prinz von Wales. Und es gibt weitaus schlimmere Schicksale, als ein Leben lang Vize einer florierenden Firma zu sein.

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