Aus Handy wird Tablet: Samsung präsentiert Smartphone mit faltbarem Bildschirm



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Wirtschaft

Aus Handy wird Tablet Samsung präsentiert Smartphone mit faltbarem Bildschirm

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Samsung stellte das Gerät in San Francisco vor Samsung stellte das Gerät in San Francisco vor

Samsung stellte das Gerät in San Francisco vor

Quelle: REUTERS

Die Gerüchte gab es schon lange, nun hat Samsung einen ersten Prototypen präsentiert: Auf der hauseigenen Entwicklerkonferenz stellte der Marktführer ein ausfaltbares Smartphone vor. Wann es auf den Markt kommt, ist allerdings unklar.

Zusammengeklappt ist es so groß wie ein gewöhnliches Smartphone. Aber wird es wie ein Buch aufgeklappt, eröffnet sich im Inneren auf einmal ein 7,3 Zoll (18,5 cm) großer Bildschirm, auf dem bis zu drei Apps gleichzeitig laufen können. Das biegsame Display sei „die Basis für das Smartphone für Morgen“, schwärmt Samsung-Manager Justin Denison in San Francisco.

Ein Samsung-Telefon, in dem sich ein zweiter faltbarer Bildschirm in der Größe eines kleinen Tablets versteckt, könnte im kommenden Jahr auf den Markt kommen. Die Produktion der entsprechenden „Infinity Flex Displays“ soll jedenfalls in den nächsten Monaten anlaufen.

„Das nächste große Ding“ im Smartphone-Markt soll nicht von Apple, sondern von Samsung aus Südkorea kommen. 2007 hatte das iPhone mit seinem großen Touch-Display den Handy-Markt revolutioniert und das Ende der Tastaturtelefone eingeleitet. Jetzt will Samsung den nächsten Schritt mit einem Falt-Display gehen.

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Viele Details blieben bei der Präsentation des Prototypen in San Francisco allerdings buchstäblich im Dunkeln: Das Licht auf der Bühne war so runtergedreht, dbad man fast nur die Displays leuchten sah. So blieb unklar, wie dick das zusammengefaltete Gerät ist, ob der Rahmen um den herkömmlichen Bildschirm auf der Außenseite so breit ist wie er wirkte – und wie Samsung den Falt-Mechanismus gestaltete.

Der Prototyp

Der Prototyp

Quelle: AP/Michael Liedtke

Zu Samsungs Konzept gehören auch eine neue Benutzeroberfläche namens „One UI“ und intelligenter Sprachsteuerung. Diese Rolle soll für Samsung Bixby übernehmen, ein Digitalbadistent, der Amazons Alexa und Apples Siri herausfordert. Samsung will 22 Milliarden Dollar in die Entwicklung Künstlicher Intelligenz investieren und in sieben KI-Zentren über 1000 Entwickler einstellen. Die deutschsprachige Version von Bixby solle in wenigen Monaten eingeführt werden, hieß es in San Francisco. Damit wird dann auch die bislang in Deutschland nutzlose „Bixby-Taste“ an neueren Samsung-Smartphones einen Sinn bekommen. In den USA bekam Bixby allerdings bisher wenig schmeichelhafte Kritiken.

DJ Koh, der Chef von Samsungs Mobilfunksparte, hat zwei Tage Zeit, um die rund 5000 angereisten Softwareentwickler und Partnerfirmen von seiner Zukunftsvision zu überzeugen. Denn er steht vor einem Problem. Anders als damals Apple kontrolliert er nicht das Betriebssystem seines Smartphones. Samsung setzt auf Android und ist auf Googles Unterstüzung angewiesen. Samsungs eigenes Betriebssystem „Tizen“ hat nie den Durchbruch im Smartphone-Markt geschafft. Koh muss die Entwickler auf seine Seite ziehen. Pbaden sie ihre Anwendungen und Apps nicht an, bleibt das Falt-Telefon eine Hülle ohne Inhalt. Samsung wird nun erst einmal einen Faltbildschirm-Simulator bereitstellen, auf die Entwickler ihre Produkte testen können.

Samsung verkauft jährlich 500 Millionen smarte Produkte

Koh verspricht den externen Entwicklern zudem jetzt vollen Zugriff auf Bixby. In einer eigenen Software-Umgebung, dem „Bixby Developer Studio“, sollen sie einfach und schnell Bixby-Projekte erstellen können. Dabei werden sie von der künstlichen Intelligenz unterstützt, die Teile des Softwarecodes automatisch schreiben werde.

Samsung, betont Koh, verkaufe 500 Millionen Geräte jedes Jahr, vom Reiskocher über smarte Lautsprecher bis zum Smartphone oder TV-Gerät. Bis 2020 sollen alle aktuellen Geräte vernetzt sein und immer mehr von ihnen werden Bixby bekommen. Diese riesige Basis, hofft Samsung, werde für genug Interesse sorgen. Bereits 2021, so die Samsung-Marktforscher, werde die Zahl der großen Smartphones die der gewöhnlichen Modelle übersteigen. Mit dem Falt-Phone, das immer noch in jede Anzugtasche pbadt, hätte Samsung dann ein attraktives Angebot.

Denn der Smartphone-Primus kann nicht davon ausgehen, den neuen Markt für sich allein zu haben. Inzwischen werden Smartphones mit faltbaren Bildschirmen unter anderen auch von den chinesischen Herstellern Huawei, Xiaomi und Lenovo erwartet. Und der südkoreanische Samsung-Konkurrent LG zeigte bereits den Prototypen eines großen Fernseher-Displays, das sich zusammenrollen lässt.

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