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In Windows 10 sind die lokale Suche und Cortana bislang untrennbar miteinander verbunden. Das könnte sich in Zukunft ändern, wie ein Leak aus den internen Testversionen zeigt. Ab dem kommenden Frühjahr, wenn das Update mit dem Arbeitstitel 19H1 erscheint, könnten Cortana und die Suche nebeneinander existieren.
Der Twitter-Nutzer Albatross hatte am Wochenende Screenshots aus einer (aktuellen?) internen Test-Version veröffentlicht, die getrennte Icons in der Taskleiste und getrennte Einstellungen anzeigen:
In 19H1, Microsoft is planning to separate Windows Search from Cortana, a smart decision in my opinion. Here’s a small preview: pic.twitter.com/1TZvQFNInV
— Albatross (@thebookisclosed) November 10, 2018
Wie wir wissen, ist es um die öffentliche Wahrnehmung von Cortana nicht allzu gut bestellt, ich selbst gehe in meinen Kommentaren seit Monaten nicht allzu zartfühlend mit Cortana um. Es wäre also ein guter Zeitpunkt, anlässlich des Rückbaus der Integration einmal mehr das Totenglöckchen zu läuten. Tue ich aber nicht, weil ich hinter dieser Maßnahme etwas Anderes vermute.
Lokale KI versus Internet-KI
Cortana ist ein Cloud-Dienst. Alle Anfragen gehen an die Microsoft-Server, werden dort verarbeitet und kommen wieder zurück. Nicht jeder Nutzer mag das, und vor allen Dingen in Unternehmen wird Cortana grundsätzlich deaktiviert. Cortana als eigenständigen Dienst zu separieren, erleichtert den Admins also die Arbeit.
Neben der Cloud gibt es aber noch ein anderes Schlagwort, das Microsoft seit Monaten beackert: „The intelligent Edge“ – kann man mit „der intelligente Endpunkt“ übersetzen. Wir werden in Zukunft viele Funktionen sehen, die auf künstlicher Intelligenz basieren und die dafür keine Verbindung mit der Cloud benötigen. Die Suche in der Fotos-App von Windows 10 ist ein Beispiel dafür: Man kann nach Personen, Orten, Tieren und anderen Schlagworten suchen. Dabei dürfen die Bilder ruhig in der Cloud liegen, der Suchindex mit den möglicherweise sensiblen Verknüpfungen aber verbleibt lokal.
Das ist meine persönliche Interpretation der bevorstehenden Trennung von Suche und Cortana: Windows 10 wird eine deutlich erweiterte, auf KI basierende lokale Suche erhalten, die ohne Online-Verbindungen auskommt und somit vorhandenen Datenschutz-Bedenken aus dem Weg geht. Abgesehen davon wird sie natürlich auch performanter sein.
Twitter-Nutzer Albatross hat noch über diverse weitere anstehende Änderungen in Windows 10 getwittert, es ging dabei überwiegend um viele kleine Anpbadungen der Oberfläche. Damit sollte man zurückhaltend umgehen, denn logischerweise experimentieren die Entwickler besonders in der frühen Phase mit verschiedenen Konzepten. Gut möglich, dbad das alles so kommt, aber eben nicht sicher. Wenn die Änderungen in den Insider Builds auftauchen, ist immer noch genug Zeit, einen genaueren Blick darauf zu werfen. Das Thema dieses Artikels habe ich wegen der möglicherweise interessanten Hintergründe aufgegriffen.
Ein weiterer Grund könnte natürlich auch sein, dbad Microsoft etwas umsetzt, was ich ebenfalls schon seit langer Zeit fordere: Nämlich die Möglichkeit, einen eigenen Standard-Assistenten zu definieren, beim Browser ist das ja auch eine Selbstverständlichkeit. Warum sollte statt Cortana also nicht Alexa oder der Google Assistant in der Taskleiste residieren, wenn der Nutzer das so möchte?
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