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Sieben Jahre lang wird die europäisch-japanische Raumsonde zum Merkur fliegen. Der kleinste Planet könnte Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems liefern. Doch die Reise ist extrem kompliziert.
Die Europäische Weltraumorganisation ESA will den Merkur erforschen. Am Samstagmorgen startet die europäisch-japanische Raumsonde “BepiColombo” zum kleinsten und sonnennächsten Planeten vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana. Die Reise dauert sieben Jahre – auch weil der Weg dorthin nicht geradlinig verläuft.
“Es ist eigentlich unmöglich, direkt zum Merkur zu fliegen, weil man in Richtung Sonne fallen würde”, erklärt Paolo Ferri, Leiter des Missionsbetriebs ESA, die Mission im ARD-Morgenmagazin. Die Schwerkraft der Sonne würde die Sonde zu stark anziehen. Deshalb müsse sie einen indirekten Weg zum Merkur wählen.
Dabei fliegt die Sonde in großen elliptischen Bahnen an Planeten vorbei. Zuerst ist 2020 die Erde dran, dann zweimal die Venus und sechsmal der Merkur selbst. Die Schwerkraft der jeweiligen Planeten bremst den Flug der Sonde. Am Ende sei sie langsam genug, um in die Umlaufbahn von Merkur zu gelangen, sagt Ferri.
Merkur noch wenig erforscht
Der schwer zu beobachtende Himmelskörper Merkur ist bislang wenig erforscht – auch, weil die Reise zu ihm so schwierig ist. Nur zwei US-Sonden erkundeten ihn: “Mariner 10” in den 1970er-Jahren und “Messenger”, die 2011 in eine Umlaufbahn um den Planeten eintrat.
Der Merkur hat einen Durchmesser von 4879 Kilometern – das ist etwas mehr als ein Drittel des Durchmessers der Erde (12.756 Kilometer). Die mittlere Entfernung von der Sonne beträgt 57,9 Millionen Kilometer. Bei der Erde sind es 149,6 Millionen Kilometer.
Temperaturunterschiede von mehr als 580 Grad
Die Temperaturunterschiede auf dem Merkur sind extrem. Am Tag können mehr als 400 Grad Celsius erreicht werden, in der Nacht etwa minus 180 Grad. In den schattigen Vulkankratern vermute man gefrorenes Wbader, erklärt Ferri.
Inwiefern lohnt sich die Erforschung von Merkur?
Die steinige Oberfläche ist ähnlich wie die unseres Mondes mit Einschlagkratern übersät. Das Innere des Planeten dürfte aus einem riesigen Kern aus Eisen bestehen. Merkur hat wie die Erde ein Magnetfeld. Deshalb sei die Erforschung von Merkur auch besonders interessant, sagt Ferri. Die Mission auf den sonnennächsten Planeten könnte Hinweise auf die Entstehung unseres Sonnensystems liefern.
Dieses entstand aus einer Wolke von kosmischem Material, das auch als Solarnebel bekannt ist. ESA hofft, das kosmische Ursprungsmaterial zu entschlüsseln, indem es die Planeten innerhalb der kosmischen Familie genauer untersucht. Zudem wollen die Forscher herausfinden, wie sich der Merkur in den vergangen 4,6 Milliarden Jahren entwickelt hat.
Fest steht, dbad der Planet wie der Mond nur eine sehr dünne Atmosphäre besitzt, die aus Wbaderstoff, Helium, Sauerstoff, Natrium und Kalium besteht.
Ende 2025 wird “BepiColombo” voraussichtlich auf Merkur landen – gesetzt den Fall, sie übersteht die Mission.
Über dieses Thema berichtete das Morgenmagazin am 19. Oktober 2018 um 07:18 Uhr.
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