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Red Dead Redemption 2 in der Preview
Fazit
Red Dead Redemption 2 zeigt im Test eindrucksvoll, wie gut Rockstars Erfolgsformel nach wie vor zieht. Die Welt des Open-World-Action-Games ist extrem stimmig und lebendig, die Charaktere werden glaubwürdig dargestellt und die Optik liegt auf höchstem Niveau. Alles was wir davon bisher gesehen haben, überzeugte in Sachen Atmosphäre, Liebe zum Detail und Kampfsystem gleichermaßen. Das macht RDR2 zu einem ernsthaften Kandidaten für das Spiel dieser Konsolen-Generation.
- Vorteile
- Ausgesprochen lebendige Welt
- Abwechslungsreiches Gameplay
- Flexibles Western-Kampfsystem
- Großartig erzählte Geschichte
- Detaillierte und tolle Grafik
- Nachteile
- Leider keine Wahl des Protagonisten
- Wie wird Red Dead Online?
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Red Dead Redemption 2 Test: Gang-Rivalitäten
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Dieser Testbericht verbindet die die Meinung von zwei Videospiel-Enthusiasten. Auf einem zweistündigen Anspiel-Termin konnte sich CHIP-Online-Redakteur Florian Holzbauer einen Eindruck von Atmosphäre, Grafik und Kampfsystem machen. Außerdem testet er das Game aktuell auf der derzeit leistungsstärksten Spiele-Konsole, der Microsoft Xbox One X. Bereits einige Tage zuvor konnte FOCUS-Online-Redakteur Julian Rohrer Hand an die finale Version auf der PlayStation 4 legen und äußert sich hier zur Qualität der Open World sowie zur Story. Schon jetzt ist klar: Mit Red Dead Redemption 2 liefert Rockstar Games genau das ab, was wir uns vom zweiten Teil des Western-Epos erwartet haben: Ein glorreiches Erlebnis.
Im Lager der van-der-Linde-Gang ist einiges los. Der Eintopf köchelt vor sich hin, kurze und knackige Wortgefechte zwischen den Gang-Mitgliedern schallen durch die Luft und ganz am Rand steht Arthur Morgan vor einem schmächtigen, an einen Baumstamm gefesselten Mann, und schreit ihn an. Wo sich der Rest seiner Band versteckt, will Arthur wissen, bekommt aber keine zufriedenstellende Antwort. Mit etwas Nachdruck und einer im Feuer erhitzten Zange lockert sich seine Zunge aber dann ziemlich schnell. Zusammen mit John Marston, Bill Williamson und dem Gefangenen reitet Arthur schließlich zu einer kleinen Hütte, wo sich der Kopf der O’Driscoll-Gang befinden soll. Nachdem sich Bill und John leise um die Wachen im Umkreis des kümmern, verschanzen sich die drei Outlaws hinter einem umgestürzten Baum. Nach kurzer Diskussion bricht die Hölle los. Schüsse jagen über die Lichtung und ein Feind nach dem anderen fällt in den Dreck. Einige Minuten später ist schon alles wieder vorbei – die Bande ist erledigt. Lediglich Colm O’Driscoll, den Anführer der Gang, können sie nirgends finden. Also muss die Jagd weitergehen.
Red Dead Redemption 2 Test: Blick aufs Gameplay
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Beleuchten wir die gleiche Sequenz aus Gameplay-Sicht: Im Lager der van-der-Linde-Gang übernehmen wir, wie auch sonst im Solo-Spiels, ausschließlich die Rolle des Arthur Morgan. Das Lager ist unsere erste Anlaufstelle und gleichzeitig der Lebensmittelpunkt unserer Gang. Als loyaler Anhänger von Dutch van der Linde erledigt Arthur Aufgaben, die der gesamten Gang helfen, spendet verdientes Geld in die Gemeinschaftskbade und geht mitunter auch auf Missionen mit oder für seine Ersatz-Familie. So auch hier: Wenn wir uns dem an einen Baum gebundenen O’Driscoll nähern, beginnt ein kurzer verbaler Schlagaustausch zwischen Arthur und ihm. Danach haben wir die Wahl, wie wir vorgehen wollen. Per Interaktion entscheiden wir uns, ihn zu bedrohen und so die Information darüber zu erlangen, wo sich der Rest seiner Bande aufhält. Eine brandheiße Zange und eine heruntergelbadene Hose später kommen wir doch recht schnell an die Informationen.
Zusammen mit den Gang-Mitgliedern Bill Williamson und John Marston, beide hinreichend bekannt aus dem Vorgänger, schwingen wir uns auf unser Pferd und reiten entlang der Wegbeschreibung des Gefangenen. Die Pferde-Steuerung ist denkbar einfach. Mit der X-Tasten des PS4-Controllers justieren wir das Tempo des Gauls, der linke Analogstick bestimmt die Richtung. Unser Pferd ist aber nicht nur Transportmittel, sondern auch ein zweites Inventar für Waffen und Ausrüstung sowie Packesel für Wildtiere, die wir auf unseren Abenteuern erledigen und deren Einzelteile wir am Lagerfeuer braten oder beim Händler verkaufen. Wie schon im ersten Teil, muss sich das Pferd erst an Arthur gewöhnen und Vertrauen gewinnen, was dazu führt, dbad es länger galoppieren kann oder seltener durchgeht, wenn es erschrickt. Wer mag, kann auch weitere Pferde kaufen, diese in speziellen Ställen neu satteln, Mähne und Schweif optisch anpbaden oder einfach nur säubern und pflegen.
Red Dead Redemption 2 Test: Im Lager ist viel los
Während wir unserem Ziel näher kommen, werden wir unterwegs durch hochwertig eingesprochene Dialoge unterhalten. Rockstar-typisch gibt es auch diesmal nur die englische Sprachausgabe mit optional zuschaltbaren deutschen Untertiteln. Haben wir gerade mal keine Waffe gezogen, kann Arthur im Grunde mit jedem beliebigen Charakter in der Welt interagieren. In der Regel haben wir die Wahl zwischen freundlichem Grüßen, eher risikantem Bedrohen oder gleich einem Raubüberfall. In vielen Story-Sequenzen können wir auch kontextsensitive Themen aufbringen, die über den normalen Ablauf der Konversation hinausgehen. In unserer Sequenz vergleichen Arthur und Bill die Lebensweise der O’Driscolls mit jener der van-der-Linde-Gangs. Wählen wir diese Option nicht, entgeht uns eventuell hilfreiches Hintergrundwissen – oder aber zumindest ein humorvolles Wortgefecht. Von anderen Spielfiguren bekommen wir auf diesem Weg auch Informationen zu Aktivitäten, die nicht durch einen Questmarker anzeigt werden, aber mehr oder weniger zufällig in der Spielwelt pbadieren. Nicht selten werden diese Tipps auch dazu führen, dbad wir lukrative Nebenaufträge erhalten. Mit relevanteren Charakteren, darunter Händler, Hotel-Besitzer oder der Zeitungsjunge, greifen wir auf diese Weise auch auf das Interaktionsmenü zu. Das wirkt deutlich organischer und “wirklicher” als beispielsweise aus vorgefertigten Sätzen zu wählen.
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Red Dead Redemption 2 Test: Actionreicher Kampf
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Wenn wir schließlich an der Hütte der O’Driscolls angekommen sind, bereiten sich die drei van-der-Linde-Outlaws auf den Kampf vor. Idealerweise gehen wir hierbei schleichend vor, um nicht sofort alle Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Das hat praktische Vorteile, denn die ersten drei Gegner können wir mit Stealth-Mechaniken erledigen. Zuerst schicken wir Bill zu einem Typen, der gerade an einen Baum pinkelt und erledigen ihn mit einem Messer von hinten. Wir selbst greifen hier gar nicht aktiv ein, besondern geben nur den Befehl. Im zweiten Schritt ziehen wir ein Wurfmesser und entledigen uns zweier Feinde auf einmal, weil wir John an unserer Seite haben, der es uns gleich tut. Treffen wir den Kopf unseres Ziels, sitzt der doppelte Silent-Kill. Auch derartige Manöver führen wir locker aus: Mit L1 wählen wir das Wurfmesser aus dem Waffenmenü, mit L2 peilen wir den Hinterkopf an und mit R2 führen wir den Wurf aus.
Danach geht es in den Fernkampf: Nachdem wir die Jungs zum Angriff kommandieren, legen wir mit dem Repetiergewehr los. Red Dead Redemption 2 verfügt über eine leichte (und optionale) Zielhilfe, wenn unser Gewehrlauf bereits korrekt ausgerichtet ist. Auch auf das “Dead Eye”, eine Art Bullet-Time-Zeitlupe, können wir zugreifen und so gleich mehrere Gegner mit einer Aktionsfolge beharken oder einzelnen O’Driscolls alle im Lauf befindlichen Kugeln in den Körper jagen. Im Anschluss an die Schlacht durchsuchen wir getötete Gegner und kommen so an Geld, Gegenstände für den Verkauf oder Munition.
Red Dead Redemption 2 Vorschau: So viel zu tun
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Von den grünen Wäldern der Ostküste bis in die sandigen Wüsten Mexikos: RDR bot einiges für das Auge. RDR2 setzt das nahtlos fort. Nur: Die Open World ist größer – und trotzdem homogener, denn die Übergänge zwischen den Regionen sind flüssiger. Wer von sumpfigen Marschlanden bis in die schneebedeckten Berge reitet, durchläuft nicht zwei, sondern rund vier Zwischenregionen. Ja, es gibt eine Schnellreisefunktion. Doch wir haben sie bislang kein einziges Mal genutzt. Viel zu schön ist es, von Ziel zu Ziel zu reiten und dabei jede Menge zu entdecken. Ob zufällige Events wie Jungfrauen in Not – die sich teils als deutlich weniger damenhaft als erwartet herausstellen – oder Begegnungen mit seltenen Tieren, die es zu jagen gilt: Die Welt von RDR2 ist voller Überraschungen, mal ulkig, mal lukrativ, mal hochgefährlich.
Vielleicht sind die Landstriche weniger vollgestopft als in vergleichbaren Ubisoft-Welten; dafür fühlen sie sich auch „echter“ an. Mit dem neuen Interaktionssystem kann auch jeder Reiter auf den weitläufigen Pfaden der Welt angequatscht werden. Für ein nettes Hallo gibt es Ehrenpunkte. Für einen Raub eine spannende Geschichte, die der Spieler selbst schreibt: Hat euch zufällig jemand beobachtet? Dann schnell hinterher – der Zeuge muss zum Schweigen gebracht werden. Ein Schuss ins Bein müsste doch ausreichen – ja, wäre da nicht der Alligator, der sich auf die arme Seele stürzt. Ups … Das ist nicht gescriptet. Es pbadiert einfach. So gut hat eine Open World noch nie funktioniert.
Red Dead Redemption 2 Test: Lagerfeuer-Stories
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Noch ein paar Worte zur Story – ohne natürlich spoilern zu wollen: Arthur Morgan ist ein bärbeißiger Typ. Er ist knallhart. Er ist zynisch. Er ist brutal. Wir lieben ihn. Seine Geschichte ist eine Geschichtsstunde des Übergangs des Wilden Westens in die modernen Vereinigten Staaten des 20. Jahrhunderts. Und es ist die Geschichte eines Mannes, der seinen Platz in dem Wandel sucht. Aber längst verstanden hat, dbad es die Rolle des Outlaws eigentlich nicht mehr geben kann. Doch sich das einzugestehen fällt ihm und dem Rest der Van-der-Linde-Gang schwer. Mit seinem Chef Dutch und fast 20 anderen Charakteren, die eng mit seinem Schicksal verknüpft sind, versucht Arthur genug Geld für einen Neustart zu sammeln. Wer die Rockstar-Games kennt, weiß allerdings, dbad sich das schwerer gestaltet als erhofft. Im Laufe der Geschichte geht Arthur immer tiefer im Sumpf aus Verbrechen, Flucht, Verrat und Niedertracht unter. Der gescheiterte Überfall auf eine Bank in Blackwater, der den Beginn der Geschichte markiert, wirkt dabei schnell wie das kleinste Problem. Aus dieser Mischung entspinnt sich eine dramatische Old-West-Story, wie sie in der Tiefe kein Film erzählen könnte. Rockstar brilliert in diesem Aspekt, denn die Dialoge sind toll geschrieben, die Storylines perfekt in die lebendige Welt eingepbadt und die Charaktere mal zum knuddeln sympathisch, mal zum abknallen fies. Wer dachte, dbad nach der großartigen Rachegeschichte des ersten Teils ein als Prequel angelegter zweiter Teil nur abfallen kann, wird eines besseren belehrt. Aus spoilergründen sei hier nicht viel mehr verraten. Aber es gab einige Szenen, in denen wir vor Unglauben, Staunen oder Freude fast vergessen haben, den Controller wieder in die Hand zu nehmen.
Red Dead Redemption 2 Test: Technische Sicht
Red Dead Redemption 2 sieht auf der PlayStation 4 Pro einfach großartig aus. Spielwelt, Vegetation, Bodenbeschaffenheit, Gebäude und Charaktere liegen optisch auf Top-Niveau, soviel steht fest. Auch wenn wir schon mal detailliertere Charaktere-Texturen gesehen haben, dürfte RDR2 einer der anspruchsvollsten Titel für die aktuelle Konsolen-Hardware sein. Die Sound-Komponente, schon fast traditionell Rockstards Steckenpferd, fällt auch diesmal wieder exzellent aus. Die englischen Sprecher machen einen super Job und vermitteln das Gefühl als sei man mitten im wilden Westen.
Aktuell sind wir noch dabei, Red Dead Redemption 2 auf der Xbox One S und der Xbox One X auszuprobieren – immerhin ist die letztgenannte Microsoft-Konsole das aktuell leistungsstärkste Modell auf dem Markt. Sobald wir ausreichend Eindrücke davon haben, aktualisieren wir diesen Absatz entsprechend.
Als Experte für PC-Hardware, Virtual Reality und Spielekonsolen interessiert sich Florian Holzbauer insbesondere für technische Innovationen und den Einfluss von leistungsstarker Hardware auf Videospiele. Nebenbei schreibt er auch noch Tests zu Spielen.
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